Berlin. Die Deutsche Bahn AG hat heute im Aufsichtsrat die vorläufigen Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2004 vorgestellt. Danach konnte auf vergleichbarer Basis ein deutliches Umsatzwachstum von rund vier Prozent gegenüber Vorjahr erzielt werden. Das Betriebliche Ergebnis nach Zinsen verbesserte sich um mehr als 420 Millionen Euro und liegt mit 250 Millionen Euro erheblich höher als das zuletzt erwartete Ergebnis. „Angesichts der unverändert schwachen Konjunktur und des intensiven Wettbewerbs kann die Bahn das Jahr 2004 zu Recht als Erfolg verbuchen“, sagte Dr. Michael Frenzel, Vorsitzender des Aufsichtsrates. Dass die Bahn als größter europäischer Mobilitäts- und Logistikdienstleister erstmals aus eigener Kraft Gewinne schreibt, sei ein wichtiges psychologisches Signal für die Mitarbeiter, für den Markt und für den Eigentümer, so Frenzel: „Die Bahn ist gut unterwegs.“ Hartmut Mehdorn, Vorsitzender des Vorstands: „Das positive Ergebnis des vergangenen Jahres ist für uns ein wichtiger Schritt auf dem planmäßigen Weg zur Kapitalmarktfähigkeit.“ Die Bahn hatte bereits 2001 mit ihrer Strategie „Offensive Bahn“ für 2004 schwarze Zahlen versprochen. „Wir haben Wort gehalten“, erklärte der Bahnchef, „obwohl das Markt- und Wettbewerbsumfeld deutlich schwieriger war und zusätzliche interne Maßnahmen nötig gemacht hat.“ Der Erfolg, so Mehdorn, sei das Ergebnis harter Arbeit und erheblicher konzernweiter Anstrengungen, die fortgesetzt werden: „Straffes Kostenmanagement und weitere Produktivitätssteigerungen sind nötig, um unseren Kunden attraktive Angebote zu machen und unseren Kurs zu einem wettbewerbsfähigen und ertragsstarken Unternehmen fortzusetzen.“ Die größten Umsatz- und Ergebnisbeiträge lieferten 2004 wieder die Geschäftsfelder Schenker und Regio. Insbesondere die Entwicklung des international tätigen Logistik-Dienstleisters Schenker war laut der Bahn AG ausgesprochen positiv: Demnach konnte das Unternehmen erstmals die Umsatzschwelle von acht Milliarden Euro überschreiten und – unterstützt durch positive Konjunktur- Impulse insbesondere im asiatischen Raum, aber auch in Osteuropa und Amerika – seine Marktposition weiter ausbauen. Mit Schenker und weiteren Aktivitäten außerhalb des Eisenbahnbereiches erwirtschaftet der DB-Konzern bereits über 40 Prozent des Umsatzes, der 2004 etwa 24 Milliarden Euro betrug. Den Rückgang um rund 15 Prozent gegenüber Vorjahr begründet die Bahn mit dem Verkauf von nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivitäten, vor allem der Unternehmen Brenntag und Interfer aus der Stinnes-Akquisition.
Bahn: Schenker glänzt mit Umsatzplus
Die Deutsche Bahn hat nach vorläufigen Berechungen im Geschäftsjahr 2004 Umsatz und Gewinn steigern können. Besonders positiv die Zahlen der Logistiktochter Schenker.