SBB Cargo nehme dies zum Anlass, bereits geplante Aktivitäten und ihre Marktoffensive bei den deutschen und italienischen Kunden zu verstärken. Das klassische Kooperationsverkehrsmodell wird im Zug der Liberalisierung abgelöst von der so genannten Hauptfrachtführerschaft, wo eine Bahn so wie SBB Cargo mit ihren beiden Töchtern grenzüberschreitend die Verantwortung übernimmt und grenzüberschreitend fährt. SBB Cargo hat 2005 auf der Nord-Süd-Achse zwischen Deutschland und Italien zugelegt. Die gefahrenen Tonnenkilometer konnte der Carrier von 6,15 auf 7,59 Milliarden steigern (plus 23,3 Prozent). Beide Tochtergesellschaften in Deutschland und Italien verzeichnen ein dreistelliges Leistungswachstum. Mit der Beendigung der Zusammenarbeit zwischen SBB Cargo und der Deutschen Bahn im Kooperationsverkehr für die Transporte durch die Schweiz nach Italien gewinne der Wettbewerb im internationalen Güterverkehr zusätzlich an Dynamik. In Deutschland fuhr SBB Cargo Ende 2005 wöchentlich 360 Züge (Vorjahr: 320 Züge), was einer Leistungssteigerung von 231 Prozent entspricht. In Italien fuhr SBB Cargo wöchentlich 260 Züge (Vorjahr: 210 Züge, plus 452 Prozent). Das vergangene Geschäftsjahr war für das Unternehmen nach eigenen Angaben das bislang erfolgreichste im internationalen Geschäft. Rund ein Drittel aller Güterzüge zwischen Mannheim und Basel würden mittlerweile unter der Regie von SBB Cargo rollen. Im Gegensatz zu anderen Güterbahnen setze SBB Cargo im Ausland nicht auf Kooperationspartner, sondern wickele ihre Verkehre selbständig mit ihren hundertprozentigen Tochtergesellschaften ab.
Bahn kündigt Zusammenarbeit mit SBB
Die Deutsche Bahn beendet per 3. April 2006 einseitig die Zusammenarbeit mit SBB Cargo im Kooperationsverkehr durch die Schweiz nach Italien, teilt SBB mit. Die Import- und Exportverkehre zwischen Deutschland und der Schweiz seien nicht betroffen.