Köln. Die Nachfrage nach Gütertransporten in Deutschland ist auch im ersten Halbjahr 2004 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen. Die Güterverkehrsleistung erhöhte sich in den ersten sechs Monaten diesen Jahres um 4,3 Prozent. Die Tonnage nahm um 1,6 Prozent zu. Das geht aus dem Marktbeobachtungsbericht des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Der stärkste Anstieg unter den Verkehrsträgern wurde bei den Eisenbahnen registriert. Deren Verkehrsleistung ist um 9,7 Prozent oder 3,8 Milliarden Tonnenkilometer (tkm) gegenüber dem ersten Halbjahr 2003 gestiegen. Der Straßengüterverkehr konnte um 4,7 Prozent zulegen. In absoluten Zahlen verzeichnet der LKW mit einem Plus von 5,8 Milliarden tkm jedoch ein höheres Wachstum. Die Verkehrsleistung der Binnenschifffahrt hingegen war rückläufig mit 3,4 Prozent (minus 1,1 Milliarden tkm). Im Straßengüterverkehr bommt vor allem der grenzüberschreitende Warenaustausch. Dort nahm die Verkehrsleistung in den ersten sechs Monaten um 21,2 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zu. Dazu hat im starken Maße die EU-Erweiterung beigetragen, auch wenn der Anteil deutscher Unternehmen am grenzüberschreitenden Verkehr in die neuen Beitrittsstaaten bei nur 10 Prozent liegt. So hätten sich die Verkehre an der deutsch-polnischen Grenze in Frankfurt/Oder sowie an der deutsch-tschechischen Grenze in Zinnwald und Waidhaus mehr als verdoppelt. Die Grenzöffnung ist nicht ohne Folgen für den internationalen Güterverkehrsmarkt geblieben. Aufgrund der Kostenvorteile osteuropäischer Unternehmen hätte sich der Wettbewerbs- und Preisdruck in diesem Markt nochmals verschärft. Die vom BAG befragten Unternehmen hätten von Preisabschlägen in zweistelliger Höhe berichtet. Betroffen davon sei vor allem der Ladungsverkehr, heißt es in dem BAG-Bericht. (cd)
BAG: Boom bei grenzüberschreitenden LKW-Transporten
Auch bei den Eisenbahnen steigt die Verkehrsleistung / Margenverfall im internationalen Straßengüterverkehr