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Aufschwung sorgt für mehr Lohn

10.01.2011 12:15 Uhr
Laut "Bild" sollen 1,17 Millionen Metaller ab Februar 2,7 Prozent mehr Geld bekommen

Experten warnen jedoch vor einer mangelnden Stabilität der Finanzmärkte und einem Dollar-Verfall

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Berlin. Viele Beschäftigte in Deutschland bekommen den Aufschwung schon bald im Geldbeutel zu spüren. So erhält jeder dritte in der Metall- und Elektroindustrie nach einer Umfrage der "Bild"-Zeitung schon im Februar mehr Lohn. Auch in anderen Branchen dürfte sich die gute Konjunktur nach Ansicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) bemerkbar machen. Größte Gefahr für das Wachstum ist aber die mangelnde Stabilität der Finanzmärkte, wie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnt.

Gute Auftragslage sorgt für mehr Lohn bei den Metallern

Mindestens 1,17 Millionen der bundesweit 3,4 Millionen Metaller bekommen schon zum 1. Februar 2,7 Prozent mehr Geld, wie die "Bild"-Zeitung (Samstag) unter Berufung auf eine Umfrage in den sieben IG-Metall-Bezirken schreibt. Das ist zwei Monate früher als im Tarifvertrag vereinbart. Grund dafür sei die gute Auftragslage vieler Unternehmen.

Nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags können sich auch andere Arbeitnehmer auf ein Lohnplus freuen. "Dort, wo es wieder gut läuft, wird es zweifellos auch wieder mehr Geld geben", sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Dennoch sei Augenmaß nötig. Er bekräftige zugleich die Prognose von insgesamt rund 300.000 neuen Jobs in Deutschland in diesem Jahr.

Für ein kräftiges Lohnplus von 3 bis 3,5 Prozent sprach sich der Leiter des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, aus: "Ein Aufschwung lässt sich nur erreichen, wenn die private Nachfrage merklich zunimmt", schreibt Horn in einem Gastbeitrag für die "Wirtschaftswoche". Das erfordere deutlich höhere Lohnsteigerungen als im vergangenen Jahrzehnt.

IFW-Präsident rechnet nicht mit Lohnerhöhung auf breiter Front

Widerspruch kam vom Präsidenten des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Dennis Snower: "Für Tarifsteigerungen auf breiter Front gibt es 2011 keinen Spielraum", schrieb er in seinem Gastbeitrag für das Magazin.

Unterdessen sieht der BDI 2011 die größte Gefahr für das Wirtschaftswachstum in der mangelnden Stabilität der Finanzmärkte. Grundsätzlich gehe man mit großer Zuversicht ins neue Wirtschaftsjahr, sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings müsse man "aufpassen, dass uns die Finanzseite nicht die Ernte verhagelt".

Bedenken bestünden inzwischen nicht mehr so sehr bei der Kreditversorgung. Die Kreditnachfrage sei deutlich weniger hoch als angenommen. "Mich macht die Frage unruhiger: Wie stabil ist insgesamt der Finanzmarkt", sagte Keitel. Mit Blick auf die Realwirtschaft sagte er: "Wir haben, getrieben durch die Binnenkonjunktur, eine sehr gute Perspektive für 2011. Ich sehe derzeit keine großen Risiken oder Gefahren in der Wirtschaft an sich."

Nach zuletzt starkem wachstum müssen sich dagegen Exportfirmen nach Einschätzung von Branchenvertretern auf einigen Gegenwind einstellen: Neben ausufernden Handels- und Währungskonflikten könnte ihnen ein möglicher Dollar-Verfall im Laufe des Jahres sehr zu schaffen machen. Außenhandelspräsident Anton Börner sagte "Euro am Sonntag", eine solche Entwicklung sei "wegen der massiven Geldmengenausweitung in den USA" ab der zweiten Jahreshälfte zu erwarten und sie könne den deutschen Export in diese Region beeinträchtigen. (dpa)

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