Berlin. Anlässlich der gestrigen Delegiertenversammlung des Bundesverbandes Möbelspedition (Amö) in Berlin hat deren Präsident Gert Hebert scharfe Kritik am Bundesverkehrsministerium geübt. An die Adresse von Minister Wolfgang Tiefensee gerichtet beklagte Hebert, dass das Harmonisierungsversprechen der Bundesregierung im Rahmen der Einführung der LKW-Gebühr noch immer nicht eingelöst sei: „Die Maut zahlen wir jetzt seit bald zwei Jahren, die zugesagten 600 Millionen Euro Entlastung jedoch sind noch immer nicht in Sicht.“ Die geplanten Ansätze, 250 Millionen Euro über eine Investitionsbeihilfe für schadstoffarme Fahrzeuge und zur Absenkung der KFZ-Steuer zu realisieren, würden nichts an der weiter bestehenden Lücke ändern. „Wir lehnen es strikt ab, dass die Maut erhöht wird, bevor die Entlastung tatsächlich realisiert ist“, sagte Hebert vor den Möbelspediteuren. Als weitere Herausforderung für die Unternehmen bezeichnete der Amö-Präsident das neue Arbeitszeitgesetz. Die neuen Vorgaben hätten zur Folge, dass die Abläufe neu organisiert werden müssten. Seine Befürchtung: Häufig werde dies nur durch den Einsatz zusätzlicher Fahrer gelingen. „Bereits jetzt aber sind auf dem Arbeitsmarkt kaum noch Kraftfahrer zu finden“, wies der Möbelspediteur auf ein weiteres Problem hin. Die Delegierten haben auf ihrer Tagung einstimmig die Umbenennung ihres Verbandes beschlossen. Künftig heißt die Interessenvertretung, die in Berlin ihr 125-jähriges Bestehen feierte, „Bundesverband Möbelspedition und Logistik“. Die im Markt bekannte Abkürzung „Amö“ bleibt bestehen. Unter diesem Kürzel hatte die Organisation 1947 als „Arbeitsgemeinschaft Möbeltransport“ ihre Tätigkeit nach dem Krieg wieder aufgenommen. (cd)
Amö-Präsident Hebert kritisiert Bundesverkehrsminister Tiefensee
Harmonisierungsversprechen der Bundesregierung sei nicht eingelöst worden – Möbelspeditionsverband nimmt Zusatz „Logistik“ in Namen auf