Während das Logistikgeschäft mit Transportflügen am Flughafen Erfurt gut läuft, kommt der Passagierverkehr nur langsam voran, was der Grund für anhaltende Debatten über die staatliche Finanzierung des Flughafens ist. So schloss sich der Stadtverband der Grünen am Montag, 24. Oktober, einer Forderung des Thüringer Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) an, den Flughafenbetrieb einzustellen und Alternativen für die Nutzung des mit Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe ausgebauten Areals und die Beschäftigten zu suchen.
Die Grünen plädierten wie der BUND für bezahlbares Wohnen statt des Flughafenbetriebs. Über eine Stilllegung des Flughafens wird seit Jahren in Thüringer diskutiert. Die CDU-Fraktion im Landtag wies die Forderung von BUND und Grünen zurück, denen sich auch der Thüringer Landesverband der ÖDP anschloss. Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Andreas Bühl, erklärte, „in Zeiten der Krise und Verunsicherung ist es Gift, wichtige Infrastruktur in Frage zu stellen“. Thüringen brauche ein Flugdrehkreuz für Logistik, Business- und Personenflüge.
Bühl verlangte von der Landesregierung, ein langfristiges Investitions- und Entwicklungskonzept zum Erhalt des Flughafens vorzulegen. Der Flughafen gibt nach seinen Angaben insgesamt etwa 2000 Menschen direkt oder mittelbar Arbeit. Mehrheitsgesellschafter des Flughafens ist das Land, das auch die Fördermittel beisteuert. Die Stadt Erfurt hat nur einen Anteil im einstelligen Prozentbereich. Erfurt ist Thüringens einziger internationaler Flughafen. (dpa/tb)