Toulouse/Frankreich. Der angeschlagene Flugzeugbauer Airbus will in den kommenden vier Jahren 10.000 Stellen abbauen. Davon sollen 3700 in Deutschland wegfallen, teilte das Unternehmen heute in Toulouse mit. Weitere 3200 Stellen entfallen auf Frankreich, 1600 auf Großbritannien, 400 auf Spanien sowie 1100 auf die Airbus-Zentrale in Toulouse. 5000 der genannten Stellen seien mit „Zeitarbeitskräften oder Unterauftragnehmern“ besetzt. Das Unternehmen will im Zuge des Sanierungsprogramms „Power 8“ keine Arbeitnehmer entlassen. Die beschlossenen Anpassungen sollen durch natürliche Fluktuation, Vereinbarungen über freiwilliges Ausscheiden und weitere Maßnahmen erfolgen. „Bislang sieht das Management keine Notwendigkeit für Entlassungen“, heißt es. Die französischen Arbeitnehmer reagierten erzürnt auf die Lastenverteilung. Die Mobilisierung gegen den geplanten Stellenabbau und die Airbus-Werksverkäufe müsse anschwellen, es werde als Protest dagegen spontane und auch organisierte Arbeitsniederlegungen geben, kündigte CGT-Sprecher Xavier Petrachi an. Der deutsche Gesamtbetriebsrat und die IG Metall reagierten ebenfalls enttäuscht: „Der Kampf um die Zukunft von Airbus in Deutschland hat jetzt erst begonnen.“ Aus Sicht der Bundesregierung wurde bei den beabsichtigten Maßnahmen den deutschen Interessen entsprochen. Die Airbus-Werke in Varel (Niedersachsen), Laupheim (Baden-Württemberg) sowie im französischen St. Nazaire stehen zur Disposition. Für diese drei Standorte will das Management verschiedene Möglichkeiten ausloten. Dazu zählt neben einem Verkauf an Hauptzulieferer auch eine Abgabe an das Management oder die Zusammenlegung mit anderen Werken. Für den Standort Nordenham (Niedersachsen) sowie für Filton in Großbritannien und Méaulte erwägt Airbus „industrielle Partnerschaften“. Für diese Standorte gebe es bereits „unaufgefordert Angebote möglicher Investoren“. (dpa)
Airbus baut 10.000 Stellen ab
Sanierungsprogramm vorgestellt: In den kommenden vier Jahren sollen sechs Standorte ausgegliedert werden