Hamburg. Im Hamburger Hafen häufen sich die Unmutsbekundungen von Unternehmen, die nicht im Containersegment tätig sind. Das gilt vor allem für Firmen, die im mittleren Freihafenbereich ansässig sind, aber auch für solche Betriebe, die ihren Sitz in den Harburger Seehäfen (Süden von Hamburg) haben. Massive Kritik kommt aber auch von der größten Kupferhütte Europas, der Norddeutschen Affinerie (Affi), die ihren Sitz im Osten Hamburgs hat, sowie vom Industrieverband Hamburg. Im Kern sind die Vorwürfe identisch: Danach konzentriere sich die Hamburger Wirtschaftsbehörde (vergleichbar einem Ministerium) zu sehr auf den Ausbau des Containerverkehrs und vernachlässige die Entwicklungsperspektiven der anderen Segmente, die einen Universalhafen wie Hamburg es vorgibt zu sein, ausmachen. Das gelte vor allem vor dem Hintergrund von Plänen des Hamburger Senats, im mittleren Freihafen einen weiteren Containerterminal zu bauen. Dadurch müssten zahlreiche Betriebe umgesiedelt werden. Zudem fordern die Firmen bessere Infrastrukturanschlüsse und keine Nachteile aufgrund von städtebaulichen Entscheidung, in deren Folge die Wohngebiete noch dichter an die Betriebsstätten heranrücken. Die Kritik hat jetzt die Wirtschaftsbehörde auf den Plan gerufen. Die Weiterentwicklung des Hafens diene nicht ausschließlich den Container- Umschlagunternehmen, „sondern kommt allen Hafenbetrieben zugute“, erklärte die Behörde jetzt. Man werde mit jedem einzelnen Betrieb Gespräche führen, der von Maßnahmen betroffen sein könnte, um eine maßgeschneiderte Lösung zu finden. In den Nachbarhäfen verfolgt man die Entwicklung aufmerksam. So wirbt der Elbe-Hafen Brunsbüttel intensiv um die Rohstoffmengen, die die „Affi“ bislang noch über den Hamburger Hafen einführt. (eha)
Ärger an der Elbe
Starke Ausrichtung auf Containerverkehre im Hamburger Hafen in der Kritik