Achtung, Kühlkette!

Die Kühl- und Frischebranche gehört nicht zu den Verlierern der Corona-Krise. Für die Hersteller der isolierten Fahrzeuge ein Grund mehr, weiter auf dem Gas zu bleiben. Was viele Produzenten derzeit besonders umtreibt: die lückenlose Überwachung der empfindlichen und verderblichen Fracht, Stichwort Einhaltung der Kühlkette. Bei Schmitz Cargobull erfüllt beispielsweise der Tiefkühl-Sattelkoffer "S.KO Cool Smart" mit digitalem Temperaturrekorder und serienmäßiger "Trailer-Connect"-Telematik diese Anforderung. Verbessert haben die Konstrukteure jüngst das Luftverteilungssystem, das in Sachen Effizienz und Robustheit Vorteile bieten soll. Vor allem Wärmenester soll das neue System wirksamer ausmerzen, wofür unter anderem Luftfluss und -zirkulation durch eine gezielte Führung von Primär- und Sekundärströmungen in den Luftkanälen optimiert wurden. Beim Wettbewerber Krone verkündet man aktuell den Verkaufsstart des zusammen mit Liebherr entwickelten Celsineo-Systems. Hinter der Bezeichnung steckt ein neuartiges Kühlaggregat für Trailer, dessen Herzstück drei eigenständige Kältemodule darstellen. Im Vergleich zu herkömmlichen Aggregaten ermöglicht das System laut Krone eine spürbar bessere Effizienz durch variantenreiche Regelstrategie und stellt eine kontinuierliche Kühlleistung bei Idealtemperatur sicher. So ist es bei Celsineo beispielsweise möglich, dass zwei Module kühlen und sich eines im Abtaumodus befindet, was Temperaturspitzen während der Abtauzyklen minimiert. Vorteile bei Wartung und Service Die nötige Energie erzeugt ein Dieselmotor, der ohne aufwendige Abgasnachbehandlung auskommt. Weitere Vorteile versprechen Krone und Liebherr bei der Wartung. Die kann in einem Modus von 3000 Betriebsstunden erfolgen und muss nicht zwingend von einem zertifizierten Kältetechniker vorgenommen werden. Aufgrund der geringen Kältemittelmenge (1,15 kg pro Kältemodul) darf zudem auf die jährliche Dichtheitsüberprüfung des Kältemittelkreislaufs verzichtet werden. Flaggschiff im Kögel-Kühlerprogramm ist der "Kögel Cool - Pur-Ferro quality". Der Tiefkühlauflieger zeichnet sich laut Hersteller besonders durch sein niedriges Eigengewicht aus, welches das der Wettbewerber um bis zu 150 Kilo unterbieten soll. Hilfreich für die Einhaltung der Achslasten bei Teillast ist außerdem der vergleichsweise kurze Radstand des Dreiachsers. Werksseitig spendiert Kögel zusätzlich einen geräuscharmen Aluboden samt verschweißter Aluwanne im Bodenbereich für eine leichte Reinigung. Nachgelegt haben die Burtenbacher zuletzt bei den Optionen. Arbeitssicherheit und Komfort lassen sich nun mittels dreier Funktionsleuchten am Portal steigern, außerdem schaffen neue LED-Strips-Innenleuchten mehr Licht auf der Ladefläche. In Sachen Telematik hält Kögel optional sein hauseigenes System vor. Durch das Zusatzpaket "Cool-Trailer" erhält der Transporteur neben dem technischen Status des Fahrzeuges unter anderem auch Echtzeit-Position, Koppelstatus, EBS-Daten sowie Raumtemperatur oder Betriebsart des Kühlaggregates. Ebenfalls auf dem Markt der Kühlfahrzeuge aktiv ist Kässbohrer, beispielsweise mit dem Tiefkühlauflieger "K.SRI". Besonders preist der Hersteller dessen hochleistungsfähige Verbund-Panelisolierung an, die laut Hersteller den klassenbesten K-Wert beschert. Die Temperaturen im Frachtraum wie der technische Status des Aufliegers lassen sich über das hauseigene Telematiksystem überwachen und auslesen. Zusätzlich bei Kunden punkten will Kässbohrer durch das KTL-beschichtete Chassis, auf das eine zehnjährige Garantie gegen Durchrostung gewährt wird. Unter anderem dem Umweltschutz hat sich Kiesling verschrieben, wo man seine isolierten FIP-Aufbauten recycelfähig ausführt. Metalldeckschicht, PU-Schaum und Holz sind nicht miteinander verklebt, sondern konstruktiv verbunden und lassen sich so problemlos trennen. Der PU-Schaum wird anschließend gepresst und erneut verwendet, wodurch Kiesling eine bis zu 95-prozentige Wiederverwertungsquote erreicht, die der TÜV bestätigte. Auf Kühlausbauten für wendige Transporter hat sich Winter-Kühlfahrzeuge spezialisiert. Jüngstes Beispiel ist der Ausbau auf Fiat-Ducato-Basis, den man jüngst auf die Räder stellte. Die Besonderheit des Fahrzeugs: Der Fiat verfügt über zwei Schiebetüren, was das Be- und Entladen entsprechend flexibler gestaltet. Zudem besteht der Laderaum aus zwei Kammern für den gleichzeitigen Transport von Waren mit unterschiedlichen Temperaturanforderungen. Die Flexibilität der Kammern lässt sich darüber hinaus per einsetzbaren Zwischenböden weiter steigern. Neuheiten bei Unterflurkühlmaschinen präsentiert Mitsubishi. Die Modelle der TU-Serie (TU900, TU1100, TU1250, TU1250 Multi-Temp) erfüllen jetzt die Abgasnorm EU Stage V, außerdem kommt das umweltfreundlichere Kältemittel R452A zum Einsatz. Auch der Kraftstoffverbrauch der Aggregate soll deutlich geringer ausfallen. Mehr zum Thema finden Sie unter #Kühlfahrzeuge www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die erste funktionierende Kältemaschine der Welt von einem amerikanischen Arzt gebaut. Gedacht war sie für Krankenhaus-Patienten. Die ersten isolierten Fahrzeuge mit Kühlaggregat fanden aber erst in den 1940er-Jahren auf die Straßen. Anbieterauswahl Chereau www.chereau.comKässbohrer www.kaessbohrer.comKiesling www.kiesling.deKögel www.koegel.comKrone www.krone-trailer.comLamberet www.lamberet.frMitsubishi www.mhi-tte.comSchmitz Cargobull www.cargobull.comThermoking www.thermoking.deWinter www.winter-kuehlfahrzeuge.de

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