Paris/Frankreich. Der US-amerikanische Logistikkonzern UPS erwägt nach Informationen des Pariser Wirtschaftsblattes „Les Echos“, eine Bestellung über zehn Airbus-Frachter des Typs A380F zu stornieren. Der Rückzug des letzten A380F-Kunden werde für kommende Woche erwartet, schreibt das Blatt. Die Bekanntgabe solle verzögert worden sein, um die Entscheidung des Hamburger Gerichtsverfahrens über die Verlängerung der Startbahn des Hamburger Airbus-Werks abzuwarten. Airbus-Sprecherin Barbara Kracht nannte den Bericht „reine Spekulation“. „Wir haben mit UPS einen bindenden Vertrag und der ist gültig“, sagte Kracht der dpa in Paris. Ihr lägen keine Informationen über Stornierungspläne vor. Auch die Spekulation der Zeitung, Airbus komme eine Stornierung recht, weil der Konzern damit eine Milliarde Entwicklungsausgaben einsparen und sich auf die Passagierversion konzentrieren könne, wies Kracht zurück. „Der A380F ist ein sehr guter Frachter und hat auch einen Markt“, sagte sie. „Wir werden auf ihn nicht verzichten.“ Das Landgerichts Hamburg hatte heute eine Klage gegen das Vorgehen Hamburgs bei einer Grundstücksenteignung zum Ausbau der Airbus-Landebahn für den A380F abgewiesen. Unter Hinweis auf Presseberichte über die angebliche Stornierung des UPS-Auftrages erklärten die Anwälte der Kläger, man prüfe nun „strafrechtliche Schritte wegen Prozessbetrugs“. Der Bau der Piste sei nicht so dringlich, wie von Airbus dargestellt. (dpa)
A380-Frachter offenbar vor dem Aus

Letzter verbliebene Kunde UPS überlegt Stornierung seine Bestellung bei Airbus