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150. Geburtstag von Rudolf Diesel

18.03.2008 00:00 Uhr
Rudolf Diesel. (Foto: ddp/MAN)

Der Erfinder des Diesel-Motors wäre am 18. März 2008 stolze 150 Jahre alt geworden.

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Augsburg. Er war ein begnadeter Ingenieur. Sein Examen an der Technischen Hochschule München absolvierte Rudolf Diesel im Jahr 1880 mit der besten Leistung seit Bestehen der Lehranstalt. Als Erfinder des nach ihm benannten und in Augsburg entwickelten "Diesel- Motors" ist er in die Weltgeschichte eingegangen. Fast jedes Schiff, das auf den Weltmeeren verkehrt, wird von einem Dieselmotor angetrieben. Der weltweite Güterschwertransport per Lastwagen auf den Straßen fährt mit Dieselmotoren, deren Prototyp in Augsburg auf dem heutigen Werksgelände von MAN Diesel entwickelt wurde. Etwa 50 Prozent des Welthandels werden durch Motoren von MAN Diesel bewegt, dem Weltmarktführer bei Schiffsantrieben. Rudolf Diesel wurde vor 150 Jahren, am 18. März 1858, als Sohn deutscher Eltern in Paris geboren. Sein Vater Theodor stammt aus Augsburg, seine Mutter Elise war die Tochter eines Nürnberger Galanteriewarenhändlers. Als 1870 der deutsch-französische Krieg ausbrach, musste Diesel mit seiner Familie nach London fliehen. Der zwölfjährige Rudolf wurde zu seinem Onkel nach Augsburg geschickt. Hier besuchte er zunächst die Gewerbeschule, die er als Bester abschloss, wechselte dann auf die Augsburger Industrieschule und immatrikulierte sich 1875 als Stipendiat an der Technischen Hochschule in München. Nach seinem überragenden Examen arbeitete er zunächst in Paris, bevor er sich 1890 mit seiner Frau Martha und seinen drei Kindern in Berlin niederließ. Schon seit seiner Studienzeit befasste sich Diesel mit dem Gedanken, eine Maschine zu entwickeln, die der damals üblichen Dampfmaschine überlegen sein sollte. In einer 1893 veröffentlichten Schrift beschrieb er seine Vorstellungen von einer "neuen rationellen Wärmekraftmaschine", für die er bereits ein Jahr zuvor ein Patent angemeldet hatte. Für die Verwirklichung seiner Idee fand er als Partner die Maschinenfabrik Augsburg, eine Vorgängerfirma der heutigen MAN-Gruppe. Sie ermöglichte Diesel mit einem Jahresgehalt von 30.000 Mark seinen Motor in Augsburg zu bauen. Zwischen 1893 und 1897 gelang es Diesel, "seinen Motor" betriebs- und marktfähig zu machen. Vor 111 Jahren brachte er in Augsburg den selbstzündenden Motor zum Laufen, die Geburtsstunde einer technischen Revolution. Der im Februar 1897 offiziell abgenommene Dieselmotor- Prototyp leistete 14 Kilowatt und war sowohl der Dampfmaschine als auch dem schon erfundenen Ottomotor deutlich überlegen. Er gehört heute zu den technischen Schätzen des Deutschen Museums in München. Für die Stadt Augsburg ist Diesels Geburtstag ein willkommener Anlass zum Feiern. Für Kulturbürgermeisterin Eva Leipprand gehört Diesel neben Bert Brecht und Leopold Mozart, dem Vater von Wolfgang Amadeus, zu den "großen Söhnen" der Stadt. Diesel ist ein Begriff in aller Welt. Vor 50 Jahren hatte der damalige Präsident des japanischen Motorenwerkes "Yanmar Diesel Makogichi Yamaoka" der Stadt aus Dankbarkeit für die Erfindung des Dieselmotors einen japanischen Steingarten als "Rudolf-Diesel-Gedächtnishain" geschenkt. Am 150. Geburtstag wird sein Enkel in dem Hain einen original japanischen Gedenkstein zum Ruhm von Rudolf Diesel enthüllen. Zu seiner Lebzeiten hatte Diesel viel Ärger. Seine Erfindung wurde angefeindet, er verspekulierte viel Geld, kam nach einem Nervenzusammenbruch 1898 für einige Zeit in die Heilanstalt Neuwittelsbach bei München und starb unter mysteriösen Umständen am 29. September 1913 bei einer Schiffsüberfahrt über den Kanal. Selbstmord lautet die offizielle Version. Andere Spekulationen vermuteten einen Mordanschlag der Ölindustrie auf Diesel, der schon die Erfindung eines Dieselmotors mit Bio-Sprit im Kopf gehabt haben soll. (dpa)

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