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100 Tage Bundesregierung: Ökonomen ziehen eine negative Bilanz

13.08.2025 11:10 Uhr | Lesezeit: 3 min
Bundestag genehmigt Finanzpaket
Nach 100 Tagen stellen viele Ökonomen der Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis aus und mahnen marktorientierte Strukturreformen an
© Foto: Bernd von Jutrczenka/ picture alliance

Der Wirtschaftspolitik der derzeitigen Bundesregierung stellen Ökonomen nach 100 Tagen ein schlechtes Zeugnis aus, einige Maßnahmen gingen in die falsche Richtung.

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Die ersten 100 Amtstage der Bundesregierung unter der Führung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bewerten Ökonomen an deutschen Universitäten aus wirtschaftspolitischer Sicht kritisch. Das geht aus dem aktuellen Ökonomenpanel des Ifo-Instituts hervor. Am 52. Ökonomenpanel von Ifo-Institut und „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ nahmen 170 Ökonomen teil. 42 Prozent der Teilnehmenden bewerten die bisherigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen der neuen Bundesregierung negativ. Lediglich 25 Prozent ziehen eine eher positive Bilanz.

Ökonomen sehen Reformbedarf

„Dringend notwendig ist eine Rentenreform, doch gehen die Maßnahmen der Bundesregierung bei der Rente vollständig in die falsche Richtung“, sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke. „Kritisch sehen die befragten Ökonomen vor allem die Ausweitung der Mütterrente und das Ausbleiben einer Erhöhung des Renten- und Pensionseintrittsalters. Auch die Reform der Schuldenbremse stößt bei einigen Teilnehmenden auf Kritik“, sagte Potrafke weiter. Am positivsten sehen die Ökonomen die Stärkung öffentlicher Investitionen, die aufgrund des neuen Sondervermögens geplant werden. Ebenfalls positiv bewerten sie den sogenannten „Investitionsbooster“, also die verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen, sowie zusätzliche Verteidigungsausgaben und die angekündigte Senkung der Körperschaftsteuer.

Nachhaltiges Wirtschaftswachstum nur mit Strukturreformen

Kurzfristig erwartet die Hälfte der Befragten eher positive Auswirkungen der bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung auf die Konjunktur. Lediglich 12 Prozent gehen von eher negativen Effekten aus. Mit Blick auf die mittelfristigen Wachstumsaussichten sind die Ökonomen hingegen skeptischer: 34 Prozent erwarten eher positive Aussichten, während insgesamt 26 Prozent mit negativen mittelfristigen Wachstumsaussichten rechnen. „Die schuldenfinanzierte Fiskalpolitik wird vor allem kurzfristig die Konjunktur ankurbeln. Um nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu schaffen, werden allerdings marktorientierte Strukturreformen benötigt. Von solchen Reformen ist gegenwärtig nur noch nichts zu sehen“, erklärte Potrafke abschließend.


Welche Bilanz Wirtschaftsverbände ziehen, lesen Sie hier:

Nach den ersten 100 Tagen im Amt, haben Wirtschaftsverbände die Arbeit der Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz bewertet. Wie die Bilanz ausfällt und was sie fordern, lesen Sie hier



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