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Energiewende: System der Netzentgelte soll reformiert werden

12.05.2025 16:22 Uhr
Strommast im Sonnenuntergang
Fragen rund um die Finanzierung der Stromnetze will die Bundesnetzagentur in den kommenden Monaten öffentlich diskutieren
© Foto: bohbeh/ stock.adobe.com

Im Zuge der Energiewende muss auch das Stromnetz um- und ausgebaut werden. Die Kosten will die Bundesnetzagentur auch auf Betreiber von Wind- und Solaranlagen umlegen.

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Viele Logistik- und Transportunternehmen haben in den letzten Jahren Photovoltaikanlagen auf den Dächern ihrer Hallen errichtet und könnten nun von den Plänen der Bundesnetzagentur betroffen sein. Sollen Betreiber von Wind- und Solaranlagen künftig Gebühren für die Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz bezahlen? Diese und andere Fragen der künftigen Finanzierung der Stromnetze will die Bundesnetzagentur in den kommenden Monaten öffentlich diskutieren. Den Auftakt bildete jetzt die Vorlage eines Eckpunktepapiers. Hintergrund sind die Kosten für den Energiewende-Netzausbau. 

Verbraucher zahlen über die Stromrechnung die Gebühren für den Betrieb und Ausbau der Netze. Ein gutes Viertel des Strompreises entfällt mittlerweile auf diese Netzentgelte. „In der heutigen Netzentgeltsystematik tragen allein die entnehmenden Netznutzer die Kosten des Netzes“, schreibt die Bundesnetzagentur in dem Papier. Daneben würden aber auch Netzbetreiber, Betreiber von Stromspeicheranlagen sowie Stromhändler zu den relevanten Akteuren gehören. „Die konkrete Rolle einiger dieser Akteure in Bezug auf ihren finanziellen Beitrag zu den Netzentgelten ist im weiteren Verlauf des Verfahrens zu beleuchten“, hieß es.

Bundesregierung will das Thema Netzentgelte angehen

„Wir müssen das System reformieren, nach dem Netzentgelte erhoben werden“, erklärte Behördenpräsident Klaus Müller. So werde die Zahl der Nutzer immer kleiner, die in voller Höhe Entgelte zahlten. Gleichzeitig stiegen die Kosten: Es fehle auch an Signalen, „wie und wo Anlagen kostengünstig betrieben werden können, um einen unnötig teuren Ausbau der Netze zu vermeiden.“ Auch gebe es im System heute keine Anreize, die flexibles Verhalten belohnen. Ziel sei es, das Entgeltsystem zukunftsfähig zu machen.

Die Behörde will etwa diskutieren, ob und wie zukünftig Netzentgelte erhoben werden sollten, wenn Strom in das Netz eingespeist wird. „Ein Beitrag kann entweder über einspeiseabhängige Entgelte oder über ein Grundnetzentgelt erhoben werden, das auch Einspeiser zahlen müssen. So würden die Kosten auf mehr Schultern verteilt.“
Eine Einführung neuer Entgeltkomponenten wie Grund- oder Kapazitätspreis sei ebenfalls denkbar. Derzeit werde nur der Verbrauch mit Entgelten belastet, obwohl er nicht der wesentliche Kostentreiber sei. Ein zusätzlicher pauschaler Grundpreis könnte die Kosten sachgerechter abbilden. 

Auch die neue Bundesregierung hat das Thema Netzentgelte auf der Agenda. Um für Entlastungen beim Strompreis zu sorgen, will sie die Netzentgelte reduzieren. Außerdem wollen Union und SPD die Netzentgelte dauerhaft deckeln, „um Planungssicherheit zu schaffen“, wie es im Koalitionsvertrag heißt.

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