Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte die drei Forscher Christoffer Uhr, Kai Weeber und Pierre Andrieu vom Stuttgarter Unternehmen Bosch für ihr Projekt „Kraftpaket fürs Klima – Fernverkehr-Lkw mit Wasserstoff elektrisch betreiben“. Die drei Forscher entwickelten ein Antriebssystem, das es ermöglicht, einen schweren Lkw ohne Einschränkungen bei der Reichweite oder der Nutzlast elektrisch und emissionsfrei zu betreiben, wie es von den Veranstaltern hieß. Ein Brennstoffzellen-Lkw sei rund vier Tonnen leichter als ein vergleichbarer batterieelektrischer Lkw. Auch das Tanken dauere nur wenige Minuten.
Transport von hohen Lasten und schnelle Betankung
„Alle Anwendungen, die eine lange Betriebszeit erfordern, hohe Lasten transportieren müssen oder eine schnelle Betankung brauchen, sind prädestiniert für unser System“, teilte Christoffer Uhr mit. „Dazu gehören etwa Busse, Gabelstapler, aber auch stationäre Generatoren, die zum Beispiel im Katastrophenschutz oder in Rechenzentren eingesetzt werden können.“
Beitrag zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs
„Mit dem Fuel Cell Power Module zeigt Bosch, dass Wasserstofftechnologie serienreif ist und einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs leisten kann“, sagte Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bosch, anlässlich der Preisverleihung. „Die Technologie steht bereit. Jetzt braucht es auch den politischen Willen, den Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoff-Wirtschaft konsequent voranzutreiben. Nur so können Brennstoffzellen-Antriebe für Nutzfahrzeuge zur Alltagstechnologie werden. Als Industrie haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.“
Auszeichnung durch den Bundespräsidenten
Der Bundespräsident würdigt jedes Jahr Wissenschaftler und Ingenieure mit dem Preis, „die mit exzellenter Grundlagen- und Spitzenforschung Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln, die das Potenzial haben, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und neue Wachstumsfelder zu erschließen“, teilte das Bundespräsidialamt mit. Der Preis wurde zum 29. Mal verliehen und ist mit 250.000 Euro dotiert. Nominiert waren zudem ein Projekt aus Thüringen und aus Hamburg. Fünfmal war Bosch zwischen 1998 und 2013 für den Deutschen Zukunftspreis nominiert, dreimal wurden Teams von Bosch oder mit Bosch-Beteiligung ausgezeichnet.