Tieflader: Flexibel, mit Formschluss und Extras

In Kürze Es ist längst nicht nur die Bauwirtschaft, für die überdimensionale Maschinen und Gehäus-Segmente auf der Straße ans Ziel transportiert werden. Um aktuelle Energietechnik voranzutreiben, müssen Fahrzeuge flexibler sein, mit optimierter Sicherheitstechnik Kurven, Engstellen wie Be- und Entladung meistern. Es waren die Fünfzigerjahre, die Schwertransporte auf der Straße im Allgemeinen und auf Tiefladern im Besonderen möglich machten. Die bis dato verschleißfreudige Auffahr- beziehungsweise Ladeproblematik von der Seite konnten innovative Hersteller wie Goldhofer, Langendorf und Scheuerle mit ausschwenkbaren Radsätzen am Heck lösen. Wirtschaftswunder und Bauboom befeuerten damals die große Nachfrage und Entwicklung. Dabei entstanden die Grundlagen des heutigen Tiefladers durch Strukturen wie den Teleskop-Rahmen. Hydraulische Systeme wurden entworfen und sukzessive verbessert, abgestimmt und achsseitig als Nachlenkung perfektioniert. Wie in anderen Segmenten der "gezogenen Einheiten" scheint die mechanische Seite der Fahrzeug-Entwicklung weit-gehend abgeschlossen. Was also heute bei den Herstellern passiert, betrifft eher die erleichterte Bedienbarkeit oder die Lebensdauer. Manche Neuerung ist auch durch sicherheitsrelevante Vorschriften wie der überarbeiteten Unterfahrschutz-Verordnung bedingt. Oder Ideen sind teils der Optimierung von Herstellung wie auch der langfristig geplanten Strukturierung von Komponenten geschuldet, um ein möglichst komplettes Baukastensystem auf die Beine zu stellen. Das Portfolio bestimmt letztendlich der Kunde. Es geht tiefer, länger und sicherer Um die sonst schnell benötigte Einzelfahrgenehmigung für Höhen über vier Meter zu umgehen, kombiniert Meusburger am Dreiachs-Tieflade-Sattelanhänger die ebene Ladefläche mit der niedrigen Ladehöhe eines Tiefbetts. Damit können Baumaschinen entsprechend ihrer Reifengrößen oder Raupenfahrwerke in drei unterschiedlichen Höhen verladen werden. So kommen die oft entscheidenden Zentimeter zusammen, die manchmal fehlen, um unter der vorgeschriebenen Maximalhöhe zu bleiben. Der Umbau ist laut Hersteller zwar nicht im Handumdrehen möglich, aber mit rund 30 Minuten hält sich der erforderliche Zeitaufwand in Grenzen.Diese Flexibilität in der Höhe entsteht durch die abgesetzte Fahrfläche mit Alu-Abdeckungen im Tiefbett sowie zusätzlichen Radmulden. Ausgestattet mit hydraulischer Zwangslenkung gewährleistet der Anhänger zusätzlich ein gutes Rangierverhalten. Hydraulisch betätigte Auffahrrampen mit einer Gesamtlänge von 4500 Millimeter (2750 mm + 1750 mm) ermöglichen einen flachen Auffahrwinkel. Alle hydraulischen Funktionen sind über eine Funkfernsteuerung bedienbar, auch eine Notbedienung per Kipphebel ist möglich. Als Korrosionsschutz dient hier eine Spritzverzinkung. Verschiedene Baugruppen wie Schwanenhälse, Tiefbetten, Achsaggregate und Rampen lassen sich bei Hersteller Langendorf kombinieren, um unterschiedliche Anforderungen abdecken zu können. Dort gehören die KTL-Lackierung des Fahrgestells, die LED-Ausstattung und der Einsatz hochwertiger Komponenten zum Tieflader-Programm. Neben dem Standort Waltrop wurde 2021 ein Werk im polnischen Wielun eröffnet, in dem die für das Baugewerbe typischen Satteltieflader und Tieflader-Anhänger im Serienstandard produziert werden. Wenn es um flexible Einsätze innerhalb der Vorgaben der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung geht, bietet der SATH-Tiefbett-Auflieger mit hydraulisch anhebbarer Bühne vom Tiefbett zum hinteren Fahrwerk die beste Transportvoraussetzungen für nahezu alle Baumaschinen. Dank des geringen Auffahrwinkels lassen sich mit diesen Tiefladern der Pro-Line auch Fahrzeuge mit wenig Bodenfreiheit wie zum Beispiel Straßenfertiger transportieren. In der teleskopierbaren Version SATHV ist das Tiefbett auf bis zu 10.600 Millimeter ausziehbar. So lässt sich auch Langmaterial sicher befördern. Schutz nicht nur für Saubermänner Eine Kombination aus dem Hause Faymonville bietet der auf teleskopierbare Tieflader spezialisierte ES-GE Nutzfahrzeuge: Alternativ zum "nackten" MAX100-Semi-Tieflader mit Nachlauf-Lenkachse ist nun eine Version mit Plane erhältlich. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Ladung bleibt bis zum Ziel trocken und sauber, auch gegen Spritzwasser auf der Autobahn oder Steinschlag auf Baustellen bietet die Plane eine optimale Abschottung. Breitenverstellbare Eckrungen sorgen für die nötige Flexibilität und vereinfachen die Beladung von der Rückseite des Satteltiefladers. Um etwa Arbeitsbühnen oder andere Fahrzeuge bis hinauf auf den Schwanenhals zu fahren, kann der MAX100 auf Wunsch mit einer hydraulisch heb- und senkbaren Ladefläche ausgestattet werden. Bedienfreundlichkeit hat der luxemburgische Hersteller auch bei seinen anderen Fahrzeugen im Sinn: Bei Recyclingunternehmen etwa ist der VarioMAX Plus beliebt, denn Ankoppeln des Frontfahrwerks mit der Hakenaufnahme des Tiefbetts gelingt den Fahrern, die täglich mit Brechern auf der Ladefläche unterwegs sind, einfach und mühelos. Neues aus Österreich und der Türkei Schwarzmüller hat während der Corona-Pandemie den hauseigenen Tieflader komplett überarbeitet. Über dem aktuellen Quer-Formrohr, das als Unterfahrschutz Auffahrkräfte von bis zehn Tonnen aufnimmt, sitzt die neue Rampe. Sie ist als Baukastensystem konstruiert, leicht und schmal gehalten, den Boden kann man von hart auf weich, Gummi oder Gitterrost umrüsten. Die Ladefläche ist standardmäßig mit Douglasie belegt, Harthölzer und Gummibeläge sind laut Hersteller auch erhältlich. Schwarzmüller-Tieflader können neben schweren Baumaschinen auch Container und Sondermaschinen bis zu 60 Tonnen Gesamtgewicht transportieren. Auch hier ist die Auswahl groß: Viele Achs- und Lenksysteme, Steckrungen für den Holztransport oder eine Twistlock-Verriegelung für den Behältertransport sind Optionen. Die Fahrzeuge sind in zwei- bis fünfachsiger Ausführung und in Deichsel-, Zentralachs- und Sattelanhänger-variante erhältlich. In puncto Flexibilität macht auch Kässbohrer keine Ausnahme: Mehr als 30 Tieflader umfasst deren Programm, nur 300 Millimeter Ladehöhe besitzt der K.SLL2. Bei maximaler Ladehöhe soll seine Bodenfreiheit nur 100 Millimeter betragen. Mit einer Beckenlänge von 6810 Millimeter und einer Tragfähigkeit von bis zu 24 Tonnen ermöglicht die Lenkhydraulik einen Lenkeinschlag von 42 Grad und sorgt für enorme Manövrierfähigkeit. "FT Series" heißt das neue turmgelagerte Pendelachs-Kombinationssystem von Goldhofer und soll Sattelauflieger der schweren Nutzlastklasse und Schwerlast-Modulkombinationen vereinen. Durch intelligente Konfigurations- und Zubehörpakete erlaubt die neue Produktlinie eine Kombination mit nahezu allen Goldhofer-Fahrwerken. Herz und Highlight stellt das neu konzipierte Achsaggregat dar. Dank durchdachter Entwicklungsarbeit bietet das neue Aggregat nicht nur einen optimierten Achshub von 640 Millimeter und einen Lenkeinschlag von 60 Grad, sondern auch eine flexible Anpassung an veränderte Anforderungen - sogar nach dem Kauf. So kann aus fünf verschiedenen Einzel- und Zwillingsbereifungen gewählt werden, die Ladehöhen zwischen 770 Millimeter bis 935 Millimeter bei Achslasten von 22 bis 26 Tonnen ermöglichen. Um die neue Serie einfach in einen vorhandenen Fuhrpark zu integrieren, können die Achsausgleichs-Zylinder an das gesamte Schwerlast-Portfolio von Goldhofer angepasst werden, was die Kombinationsfähigkeit noch erweitert. Endfahrwerke mit Baggerstielmulde, auch mit Ladeflächenverlängerung bei Plateau-Kombinationen lieferbar, komplettieren die FT-Serie. Jubiläum: Selbstfahrer-Klassiker wird 40 Sogenannte Selbstfahrer sind im Gegensatz zu gezogenen Einheiten bei den Tiefladern schlicht und ergreifend "automotive"; aber eben eine Tieflader-Spezies mit Vielweglenkung, in der Regel für fünfstellige Tonnagen. 1983 hat die Scheuerle Fahrzeugfabrik den Self-Propelled Modular Transporter (SPMT) entwickelt als modular aufgebauten Plattformtransporter im Containermaß von 2430 Millimeter Breite. Mehrere 10.000 dieser SPMT-Achslinien befinden sich inzwischen weltweit im Einsatz. Happy Birthday! Anbieter-Auswahl (Fahrzeugbau) ES-GE www.es-ge.de Faymonville www.faymonville.com Fliegl www.fliegl.com Goldhofer www.goldhofer.com Kässbohrer www.kaessbohrer.com Langendorf www.langendorf.de Meusburger www.meusburger.ch Scheuerle www.tii-group.com Schwarzmüller www.schwarzmueller.com Quelle: VerkehrsRundschau 2023

Cannabis: Dekra warnt vor Anhebung des Grenzwerts

Ungarn: Gebrüder Weiss vergrößert Logistikzentrum

Mont-Blanc-Tunnel ab September gesperrt

Niedersachsen: Landesregierung will Tarifbindung stärken

ÖBB: Rail Cargo Group erzielt 2023 ein Plus

Alle Schlagzeilen

Tieflader: Flexibel, mit Formschluss und Extras

WEITERLESEN

NEWSLETTER