Neuland ist der europäische Transportermarkt für Kia nicht. Bis 2005 bot der koreanische Hersteller seinen Midsize-Van namens „Pregio“ an, bevor dieser ersatzlos vom Markt verschwand. Dass die Marke ihren Wiedereinstieg im Feld der Transporter vorbereitet, kündigte sich schon im vergangenen Jahr auf der Messe IAA-Transportation in Hannover an, wo es mehrere Konzeptfahrzeuge zu sehen gab. Nun präsentiert Kia die Serienversion, die optisch fast eins zu eins den auf der IAA gezeigten Studien gleicht. In Deutschland soll der neue Van in Kürze starten, wie es aus der Konzernzentrale heißt, hört auf den Namen PV5 und wird ausschließlich mit batterieelektrischem Antrieb zu haben sein. Anders als bei vielen Wettbewerbern, ist das Konzept damit nicht von einem Verbrenner abgeleitet, sondern wurde konsequent auf den Elektroeinsatz entwickelt. Konkret baut der PV5 auf der für leichte Nutzfahrzeuge optimierten „E-GMP.S“-Plattform auf und wird neben der Kastenwagenversion (Cargo) auch als Kastenwagen-Doppelkabine (Crew) und Kombi-Variante (Passenger) lieferbar sein. Die Kastenwagen gibt es in zwei Längen und Dachhöhen, wobei Kia zunächst nur den längeren L2H1 ins Rennen schickt. Der bietet auf 4695 Millimetern Außenlänge bis zu 4,4 Kubikmeter Ladevolumen und soll neben umfassenden Komfortausstattungen auch modernste Assistenz- und Infotainmenttechnologien serienmäßig an Bord haben.
Weitere Varianten folgen später
Über die verfügen auch die beiden anderen Karosserieversionen, wobei das L1H1-Einstiegsmodell erst Anfang 2026 kommen wird. Es baut auf dem gleichen Radstand (2995 mm) auf wie die Langversion, kann wegen des um 20 Zentimeter kürzeren hinteren Überhangs aber nur maximal 3,4 Kubikmeter einladen. Ebenfalls später schiebt Kia die Hochdachversion nach, die immer auf der Langversion aufbaut und 5,1 Kubikmeter Ladevolumen anbietet. Diesen L2H2 soll es dann auch in einer „Walk-Through“-Version mit direktem Zugang von der Kabine zum Laderaum geben, die vor allem für Paketzusteller die erste Wahl sein dürfte. Den Vortrieb übernimmt bei den Cargo-Modellen ein im Maximum 120 kW und 250 Newtonmeter Drehmoment starker Elektromotor, dessen Kraft auf die Vorderräder wirkt. Mehr Auswahl besteht in Sachen Batterie, je nach Einsatzzweck greift man zum kleineren und natürlich kostengünstigeren 51,5-kWh-Akku oder zur 72,2-kWh-Topbatterie. Mit letzterer sind je nach Modellausführung Reichweiten von knapp 400 Kilometern drin. Zudem soll es an der Ladesäule schnell gehen. Die maximale Schnellladeleistung nennt Kia zwar bisher nicht, unter optimalen Bedingungen soll der Ladestand der Stromspeicher aber in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent steigen. Die Preise beginnen zunächst bei knapp 33.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer für den PV5 Cargo in L2H1 und 51,5-kWh-Batterie. Zu einem späteren Zeitpunkt will Kia allerdings noch eine dritte Batteriegröße einführen, die mit einer Kapazität von 43,3 kWh sicher noch mal kostengünstiger sein und für wenig Kilometer fordernde Einsätze genügen dürfte.
