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Das ändert sich mit dem smarten Tachografen

14.06.2019 15:33 Uhr
Das ändert sich mit dem smarten Tachografen
Der smarte Tachograph, hier das Modell DTCO 4.0 von VDO, bringt viele Neuerungen mit
© Foto: Continental

Am 15. Juni wird der smarte Tachograf für alle neu zugelassenen Lkw Pflicht. Welche Neuerungen die neue Gerätegeneration mit sich bringt und was Unternehmen und Fahrer zur Einführung wissen sollten, hat die VerkehrsRundschau zusammengefasst. Für Abonnenten gibt es zudem einen Videokurs zum Thema.

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Mit Inkrafttreten der neuen Tachografenverordnung (EU) 165/2014 müssen ab 15. Juni 2019 neu zugelassene Lkw mit dem smarten Tachografen ausgerüstet sein. Die Einführung der neuen Tachografen-Generation bringt eine ganze Reihe von Neuerungen mit sich. Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen zusammengestellt:

Brauche ich jetzt neue Tachografenkarten?

Neue sowie alte Karten seien mit allen DTCO-Tachografen kompatibel, betont VDO, hierzulande Marktführer bei Digitachos. Die Fahrer- und Flottenkarten bleiben demnach bis zu ihrem Ablaufdatum gültig und werden dann automatisch von den Behörden durch die neue Generation der Fahrer- und Flottenkarten ersetzt. Allein Werkstätten müssen schon jetzt eine neue Werkstattkarte beantragen, um die neuen Prüfvorgaben zu erfüllen.

Gibt es eine Nachrüstpflicht für ältere Fahrzeuge?

Eine Nachrüstpflicht gilt erst ab 15. Juni 2034, und auch nur für Altfahrzeuge, die im grenzüberschreitenden Verkehr eingesetzt werden.

Was ändert sich bei den Kontrollen?

Die neue EU-Verordnung fordert unter anderem eine standardisierte DSRC-Schnittstelle (Dedicated Short Range Communication) im smarten Tachografen, über die ausgewählte Informationen quasi im Vorbeifahren an die Geräte der Kontrollbeamten übermittelt werden können. Dabei handelt es sich um Fahrzeug- und Kalibrierungsdaten, Informationen über Sicherheitsverletzungen und aufgetretene Fehlfunktionen des Tachografen. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat nach eigenen Angaben im Rahmen eines Pilotprojekts bereits einen Teil der Kontrollfahrzeuge des Straßenkontrolldienstes mit der entsprechenden DSRC-Reader-Technik ausgerüstet. Sobald die sogenannten Kontrollchipkarten des Kraftfahrtbundesamts vorliegen und die entsprechenden Tests durchgeführt wurden, soll die Technik voraussichtlich bis Mitte dieses Jahres funktionsfähig und einsatzbereit sein, teilt das BAG mit. Dank der DSRC-Technologie können die Kontrollbeamten künftig viel gezielter auffällige Fahrzeuge anhalten. Das bedeutet im Umkehrschluss: Unternehmen und Fahrer, die alle Vorschriften einhalten, dürfen künftig mit weniger unplanmäßigen und damit lästigen Stopps rechnen.

Wie stelle ich sicher, dass Fahrer- und Fahrzeugdaten weiterhin gesetzeskonform ausgelesen und archiviert werden?

Aufgrund neuer Verschlüsselungstechnik müssen Downloadtools und Flottenmanagementsoftware auf den neuen Stand gebracht werden. Bei VDO geschieht dies teilweise automatisch: Produkte der DLD-Familie für den automatisierten Download aktualisieren sich etwa per Over-the-air-Update von alleine. Für die Produkte zum manuellen Download – die DLK-Familie – bietet VDO eine Aktualisierung per Update-Karte an. Gerätegenerationen, die älter sind als die DLK-Pro-Produktfamilie und als der Downloadterminal DLT Pro, werden laut Hersteller allerdings nicht mehr in der Lage sein, Daten aus dem DTCO 4.0 herunterzuladen und zu archivieren. Flotten, die diese Tools verwenden, müssen zu aktuelleren Modellen wechseln, um die gesetzlichen Vorgaben auch beim smarten Tachografen erfüllen zu können.

Welche Daten werden erfasst und weitergegeben?

Eine in der neuen EU-Tachografenverordnung definierte, so genannte ITS-Schnittstelle - das steht für Intelligent Transportation Systems - kann rund 70 verschiedene Daten übertragen. Mit rund 50 wird der Großteil davon als personenbezogen klassifiziert. Das fängt beim Namen des Fahrers und dem Ablaufdatum der Fahrerkarte an und reicht zu den detailliertesten Stati die Lenk- und Ruhezeiten betreffend. Darüber hinaus kann der neue Tachograf über ein globales Satellitensystem (GNSS) Positionsdaten erfassen. Diese werden automatisch beim Start und Ende der Schicht sowie nach drei Stunden Fahrzeit und nach jedem Aktivitätenwechsel aufgezeichnet.

Eine komplette Auflistung der über das ITS-Interface verfügbaren Daten kann auf der Internetseite der Europäischen Kommission im Dokument „Commission Implementation Regulation  (EU) 2016/799, Appendix 13“ (Seite 427 bis 429) eingesehen werden. Die dort als „persönlich“ klassifizierten Daten dürfen laut Tachografenverordnung nur dann vom Gerät weitergegeben werden, wenn der Fahrer dies per Eingabe am Gerät ausdrücklich genehmigt hat.

Sie möchten noch mehr über den smarten Tachografen wissen?

VerkehrsRundschau-Abonnenten finden auf verkehrsrundschau-plus.de pünktlich zur Einführung der neuen Gerätegeneration kostenlos einen Videokurs mit dem zertifizierten Trainer, Berater und Buchautor Olaf Horwarth von SBS.

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