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„Dreamliner“ wird für Norwegian zum Albtraum

04.10.2013 13:04 Uhr
Dreamliner Norwegian
Dreamliner in den Farben der norwegischen Airline 
© Foto: Norwegian

Wegen Unzuverlässigkeit soll der Flugzeugtyp bis auf Weiteres aus der Flotte genommen werden.

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Oslo. Die vom skandinavischen Discounter Norwegian Air Shuttle auf Langstreckenflügen seit kurzem eingesetzten Boeing 787 „Dreamliner“ entwickeln sich zum Albtraumflieger. So blieb einer der bisher zwei zur Flotte gehörenden 787 wegen des Ausfalls einer hydraulischen Pumpe jetzt auf dem Flughafen von Bangkok stehen. Es ist das wiederholte Mal, dass es technische Schwierigkeiten mit dem Flugzeug gab. „Wir nehmen den Flieger wegen Unzuverlässigkeit bis auf Weiteres aus unserer Flotte“, kündigte ein Sprecher gegenüber örtlichen Medien an. Ähnliche Erfahrungen machte die in Oslo beheimatete Gesellschaft auch mit ihrem zweiten „Dreamliner“, der mehrfach wegen des Ausfalls von Systemen repariert werden musste und so den vorgegebenen Flugplan nicht einhalten konnte.

Insgesamt hat der schnell wachsende Günstigflieger, der seit diesem Jahr erstmals Langstreckenverkehre nach Nordamerika und Südostasien anbietet, acht Boeing 787 bestellt. Wegen des wiederholten Ausfalls der ersten zwei Flugzeuge hat sich das Unternehmen jetzt entschlossen, einen Airbus A340 zu leasen.

Hersteller Boeing hat inzwischen die Probleme bestätigt und angekündigt, die Flugzeuge gründlich durchzuchecken, um technische Mängel zu beheben. Zudem will der US-Konzern Ersatzteillager an sämtlichen Destinationen einrichten, die Norwegian per „Dreamliner“ bedient. Dort sollen auch Fachleute stationiert werden, um im regulären Linienverkehr auftretende technische Pannen möglichst zügig zu beheben.

Die Schwierigkeiten von Norwegian mit dem „Dreamliner“ ist ein weiterer Rückschlag für Hersteller Boeing mit diesem speziellen Flugzeugtyp. So wurde der weitgehend aus Kohlekarbon-Fasern gefertigte Flieger über Monate wegen defekter Siliziumbatterien und der von ihnen ausgehenden Brandgefahr von der US-Luftfahrtbehörde stillgelegt. Auch nach der Behebung der Defekte und der Wiederzulassung durch die Washingtoner Federal Aviation Authority (FAA) mussten diverse Fluglinien ihre „Dreamliner“ wegen auftretender technischer Defekte vorübergehend aus dem Verkehr ziehen.

Auswirkungen auf das Cargo-Geschäft

Bei Norwegian haben die ständigen Ausfälle der beiden 787 auch Auswirkungen auf das Cargogeschäft. Dieses wird seit Aufnahme der Langstreckenflüge im Juni diesen Jahres erstmals in größerem Stil von der Fluglinie betrieben. „Wir erwarten, dass das Cargogeschäft auf unseren interkontinentalen Strecken einen wichtigen Ergebnisbeitrag liefern wird“, verkündete Airline-Chef und Mehrheitseigner Björn Kjos kürzlich anlässlich der Aufnahme der Billigflüge nach Ostasien und in die USA. Bisher litt die Transportqualität jedoch massiv unter den häufigen Ausfällen der „Dreamliner“, zum Nachteil der Frachtzahler.

Zuständig für den gesamten Cargovertrieb bei Norwegian ist die niederländische Verkaufsagentur Kales Airline Services. Die Billigfluglinie selbst beschränkt sich ausschließlich auf das Kapazitätsangebot der Unterflurkammern ihrer Flugzeuge für Frachttransporte. (hs)

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