München. Auch die Pandemie und ihre Auswirkungen dürften dazu beigetragen haben, dass viele Menschen ihre Jobsuche derzeit vor allem virtuell erleben. Aber wie nehmen Jobsuchende eigentlich den Einsatz neuer Technologien im Bewerbungsverfahren wahr? Und welche Vorteile, aber auch Nachteile erkennen sie? Dazu hat ClickMeeting, Anbieter von Videokonferenz- und Webinar-Tools, rund 550 Personen, die bereits mindestens einmal an einer Online-Rekrutierung teilgenommen haben, zu ihren Erfahrungen befragt.
63 Prozent der Befragten berichten demnach, dass während des Bewerbungs- und Rekrutierungsverfahrens ein Onlinemeeting-Tool beziehungsweise eine Videokonferenzlösung zum Einsatz kam. Auch ein telefonisches Interview (52 Prozent) wird vielfach für die Kommunikation zwischen Bewerbenden und Unternehmensvertretern genutzt. Live-Interviews vor Ort sowie die E-Mail folgen mit jeweils 32 Prozent auf Platz drei der Kommunikationsmittel.
Vorteil: Zeit und Kosten sparen
Die Befragten bescheinigten der Online-Rekrutierung gleich mehrere Vorteile: Mit weitem Abstand am häufigsten genannt wird dabei von 57 Prozent die Zeitersparnis, die sich daraus ergibt, dass man nicht zum Unternehmensitz reisen muss. Rund 24 Prozent schätzen besonders die Möglichkeit, flexibel von jedem Ort aus mit dem jeweiligen Personalverantwortlichen sprechen zu können. Sieben Prozent sind der Ansicht, dass der Einsatz vorbereiteter Notizen und Unterlagen der größte Vorteil bei online durchgeführten Bewerbungsgesprächen ist – beispielsweise, um im Gespräch wichtige Kompetenzen und Erfahrungen einbringen zu können.
Nachteil: Atmosphäre bleibt verborgen
Wo Licht ist, ist aber auch Schatten: Bei den Nachteilen, die Online-Vorstellungsgespräche haben, wurde am häufigsten das Risiko technischer Probleme genannt (48 Prozent). 15 Prozent sehen es als größten Nachteil an, dass es auf diesem Weg schwieriger sein kann als vor Ort, die Unternehmenskultur und die Atmosphäre beim potenziellen Arbeitgeber kennen zu lernen. 14 Prozent der Befragten sorgen sich vor allem vor möglichen Störungen während des Gesprächs, etwa durch andere Haushaltsmitglieder, Haustiere oder das Klingeln des Paketdiensts. Weitere mögliche Nachteile sind der fehlende direkte Kontakt zum Interviewer, der es schwerer machen kann, sich auf die Person zu konzentrieren (acht Prozent), größerer Stress als bei einem Meeting vor Ort (fünf Prozent) sowie die Herausforderung, einen geeigneten Platz für das Gespräch in der Wohnung zu finden (vier Prozent). (mh)