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Nachwuchsprobleme: Ein Drittel aller Berufskraftfahrer ist 55 und älter

04.05.2022 11:46 Uhr | Lesezeit: 2 min
Nachwuchsprobleme: Ein Drittel aller Berufskraftfahrer ist 55 und älter
Berufskraftfahrer sind überwiegend älter und männlich, wie aktuelle Zahlen des Statischen Bundesamts zeigen
© Foto: Bernard Bodo/stock.adobe.com

Deutschland steuert auf einen enormen Fahrermangel zu, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts bestätigen. Nur sehr wenige junge Menschen möchten den Beruf ergreifen, woran auch der unterdurchschnittliche Lohn schuld sein könnte.

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Das Statistische Bundesamt hat am Mittwoch alarmierende Zahlen veröffentlicht: Von 480.000 Berufskraftfahrern im Jahr 2021 war mehr als ein Drittel mindestens 55 Jahre alt. Damit ist der Anteil der Altersgruppe 55 plus unter den Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern deutlich höher als unter den Erwerbstätigen insgesamt (25 %). Demgegenüber ist die Zahl der Einsteiger unter 25 Jahren laut Statistischem Bundesamt recht gering: Sie machten demnach nur gut 3 Prozent aus. Zum Vergleich: Unter allen Erwerbstätigen machen die unter 25-Jährigen knapp 10 Prozent aus. Auffällig gering sei mit 3 Prozent auch der Frauenanteil in dieser Berufsgruppe. Insgesamt betrachtet sind 47 Prozent aller Erwerbstätigen Frauen.

Durchschnittlicher Lohn lässt zu wünschen übrig

Ein Grund für die enormen Nachwuchsprobleme könnte der geringe Bruttolohn für Berufskraftfahrer im Gütertransport sein. 2021 erhielten Fachkräfte in Vollzeit mit einer entsprechenden Ausbildung durchschnittlich 14,67 Euro die Stunde. Angelernte Kräfte, also beispielsweise Lkw-Fahrende ohne entsprechenden Ausbildungsabschluss, bekamen im Schnitt 12,98 Euro. Zum Vergleich: In der Wirtschaft insgesamt lag der durchschnittliche Stundenverdienst für Fachkräfte bei 20,44 Euro brutto, für Angelernte bei 16,40 Euro.

Auf den Monat gesehen ergab das einen Durchschnittsverdienst für Fachkräfte im Bereich Gütertransport von 2725 Euro brutto, rechnet das Bundesamt vor – das seien gut 670 Euro weniger als Beschäftigte mit einer vergleichbaren Ausbildung und Berufserfahrung in der Wirtschaft insgesamt verdienten (3399 Euro). Angelernte Kräfte verdienten durchschnittlich 2371 Euro brutto im Monat. In der Wirtschaft insgesamt lag der Durchschnittsverdienst für diese Gruppe knapp 350 Euro höher (2717 Euro monatlich).

In den Bruttoverdiensten sind laut dem Statistischen Bundesamt keine Sonderzahlungen enthalten. Die Angaben stammen aus der vierteljährlichen Verdiensterhebung.

Zahl der Auszubildenden ist gestiegen

Immerhin eine positive Nachricht vermeldete das Bundesamt noch: Trotz der Aussicht auf vergleichsweise geringe Löhne ist die Zahl der Auszubildenden für den Kraftfahrer-Beruf in der vergangenen Dekade gestiegen: Zum Stichtag 31.12.2020 absolvierten demnach knapp 7700 Menschen eine entsprechende Ausbildung - ein Anstieg um 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2010. Damals waren zum Jahresende rund 5300 Personen in der Ausbildung zum Berufskraftfahrer beziehungsweise zur Berufskraftfahrerin. Auch der Frauenanteil unter den Auszubildenden nahm im selben Zeitraum zu - von 3,7 Prozent Ende 2010 auf immerhin 8,3 Prozent Ende 2020.

Die Ergebnisse zur Anzahl und Anteilen bei Berufskraftfahrerinnen und -fahrern stammen aus dem Mikrozensus, der 2020 methodisch neugestaltet wurde. 

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