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Mehr ausländische Fachkräfte, Studenten und Azubis

19.11.2024 16:08 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Damit Deutschland als Einwanderungsland attraktiv bleibt, ist auch eine gelebte Willkommenskultur essentiell
© Foto: FG Trade/ GettyImages

Vor einem Jahr ist die erste Stufe des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft getreten - das vergangene Jahr zeigt mit 200.000 Visa das steigende Interesse aus dem Ausland.

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Am 18. November 2023 wurde mit der "Blauen Karte EU"  eingeführt, dass Angehörige von Drittstaaten in der Europäischen Union einen Aufenthaltstitel für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit erhalten. Rund 200.000 Visa zu Erwerbszwecken wurden in dem ersten Jahr erteilt. Im Vergleich zum Vorjahr mit 177.578 Visa ist dies ein Anstieg um über 10 Prozent. Um über 20 Prozent stieg die Zahl bei Studenten aus Drittstaaten, um zwei Drittel bei Auszubildenden und um knapp 50 Prozent bei Maßnahmen zur Anerkennung ausländischer Berufs­quali­fika­tionen. 

Wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) schreibt, seien die Zahlen angesichts der aktuellen konjunkturellen Herausforderungen ein starkes Signal, weil die deutsche Wirtschaft gut qualifiziertes Personal brauche, um die demografische Entwicklung am Arbeitsmarkt ausgleichen zu können. Die offenen Stellen lagen im zweiten Quartal 2024 bei rund 1,34 Millionen, womit Deutschland weiterhin auf qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland angewiesen ist.

Fachkräfteeinwanderung essentiell

In den vergangenen fünf Jahren ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 1,6 Millionen angestiegen, wobei 89 Prozent auf Ausländer zurückzuführen ist. Davon geht über die Hälfte des Anstiegs auf Drittstaatsangehörige zurück (995.000 von 1,45 Millionen), so das BMAS. Ohne der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von Ausländern hätte es im Dezember 2023 einen Rückgang der sozial­versicherungs­pflichtigen Beschäftigung in Deutschland gegeben, womit nachweislich die Fachkräfteeinwanderung aus dem Ausland erheblich zur deutschen Wirtschaft und der Wohlstandssicherung beiträgt.

Damit Deutschland als Einwanderungsland attraktiv bleibt, sei neben einer gelebten Willkommenskultur und der Beschleunigung und Vereinfachung der Verfahren auch die konsequente Digitalisierung über das gesamte Einwanderungsverfahren hinweg essentiell: Ab 2025 sollen die wichtigsten Visa für Erwerbsmigration weltweit digital beantragt werden können.

Stimmen der Politik

Nancy Faeser, Bundesinnenministerin, sagte: "Wir sorgen dafür, dass wir die Arbeits- und Fachkräfte gewinnen, die unsere Wirtschaft seit Jahren dringend braucht. Das ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Die Zahlen zeigen, dass die Veränderungen wirken. Fachkräfte können jetzt schneller nach Deutschland kommen und durchstarten. Talentierte junge Leute können leichter ihre Ausbildung und ihr Studium in Deutschland machen. Menschen mit Erfahrung und Potenzial können auch dank der Chancenkarte jetzt schneller und einfacher einen passenden Job finden und mit anpacken. Bürokratische Hürden haben wir aus dem Weg geräumt. Jetzt geht es weiter darum, für unser modernes Land zu werben und die Verfahren hier noch digitaler und schneller zu machen."

"Fehlende Kita-Plätze, lange Wartezeiten beim Arzt und über Wochen ausgebuchte Termine in der Autowerkstatt und beim Tischler – die Reihe ließe sich lange fortsetzen. In Deutschland fehlen jedes Jahr 400.000 kluge Köpfe und noch mehr Hände, die unser Land als modernes und attraktives Einwanderungsland stark machen. Das bremst unsere Wirtschaft aus, die darauf angewiesen ist, dass wir dringend benötigte Fachkräfte aus aller Welt anziehen. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz haben wir das modernste Einwanderungsrecht Europas geschaffen und das Visumverfahren endlich vom Kopf auf die Füße gestellt. Dazu gehört, dass wir als Auswärtiges Amt die Antragsbearbeitung und Expertise für Fachkräfte in der größten deutschen Visastelle für Fachkräfte bündeln, unserem Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten in Brandenburg an der Havel. Und dass wir bei der Digitalisierung jeden Tag mit schnellen Schritten voranschreiten. Das klingt technisch, kommt aber einer bürokratischen Revolution gleich. Indem Anträge endlich online gestellt, lange Postlaufzeiten und Wartezeiten eingespart und Beteiligungsprozesse effizienter werden, stärken wir nicht nur Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Werben um die klügsten Köpfe, sondern sichern auch den Wirtschaftsstandort Deutschland", äußerte sich Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin.

Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, betonte: "Unsere Wirtschaft braucht qualifizierte Fachkräfte. Deshalb haben wir ein modernes Einwanderungsrecht geschaffen und bürokratische Hürden aus dem Weg geräumt. Wir haben für Auszubildende und Menschen mit Berufsausbildung neue Wege in unsere Betriebe geebnet, die händeringend fleißige Hände und kluge Köpfe suchen. Das Gesetz wirkt, die Visaerteilung und die Beratungsgespräche im Ausland sind auf Rekordniveau. Diesen Weg werden wir weitergehen, denn hochqualifizierte Fachkräfte bringen unser Land voran."

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