DIHK-Studie: „Rote Null bei den Neuverträgen 2012“

09.05.2012 14:30 Uhr
Jugendliche finden immer leichter einen Ausbildungsplatz

Die DIHK-Ausbildungsumfrage 2012 zeigt wie sich der Ausbildungsmarkt in Deutschland entwickelt

Berlin. „Der Ausbildungsmarkt entwickelt sich auch in diesem Jahr in Deutschland positiv.“ Davon geht Hans-Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), aufgrund der jüngsten DIHK-Ausbildungsumfrage 2012 aus. Davon ausgehend werden die Unternehmen in Industrie, Handel und Dienstleistung in diesem Jahr 25.000 Ausbildungsplätze mehr als im Vorjahr anbieten. Zugleich sei aber die Zahl der Bewerber demographiebedingt rückläufig, sagt Driftmann. Für die Betriebe bedeutet das: Trotz der vermehrten Angebote wird die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge leicht rückläufig sein. Driftmann wörtlich: „Auf Basis unserer aktuellen Umfrage bei 14.500 Unternehmen gehen wir von einer roten Null bei den Neuverträgen 2012 aus.“

Stütze des Ausbildungsmarkts ist nach wie vor der Mittelstand. So bleiben die Ausbildungspläne von Unternehmen mit 10 bis 199 Beschäftigten auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Auch Großunternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern wollen ihr Ausbildungsplatz-Angebot ausbauen, wie die Umfrage zeigt, wenngleich weniger stark als in 2011. Insbesondere die Industrie und das Gastgewerbe stocken die Zahl ihrer Ausbildungsstellen auf.

Die Ausweitung des Ausbildungsplatzangebots führt andererseits dazu, dass insbesondere kleine und mittlere Betriebe unter Bewerbermangel leiden. Sie haben laut DIHK jetzt schon Probleme bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze haben. Insgesamt konnten 21 Prozent dieser Unternehmen im letzten Jahre ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen. Damit blieben insgesamt 60.0000 Ausbildungsplätze allein im IHK-Bereich in 2011 unbesetzt.

Mit der Folge, dass Unternehmen mittlerweile um Jugendliche werben. So engagieren sich viele Firmen in Kooperationen mit Schulen und bieten Schülern Praktika an. Viele haben laut DIHK auch ihr Ausbildungsmarketing verbessert und nutzen dafür insbesondere das Internet und die sozialen Medien als Instrumente. Vor allem aber stellen sich die Unternehmen auf schwächere Bewerber ein. So stellen drei Viertel der Unternehmen, die Ausbildungshemmnisse nennen, bei den Bewerbern unzureichende schulische und persönliche Kompetenzen fest. Gleichzeitig sind aber 40 Prozent der Firmen laut Umfrage dazu bereit, ihre Ausbildungsplätze auch mit lernschwächeren Jugendlichen zu besetzen. (eh) 

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