Die EU-Kommission wird den europaweiten Bau von Tank- und Ladestationen für alternative Kraftstoffe im Straßenverkehr mit 292,5 Millionen Euro in den kommenden drei Jahren fördern. Das Geld soll in 24 Projekte fließen, bei denen es jeweils um die Verbesserung der Infrastruktur des transeuropäischen Verkehrsnetzes TEN-V geht. Einige der geförderten Projekte befinden sich auch in Deutschland und betreffen ausdrücklich alternative Ladeinfrastruktur für Lkw und Busse.
„Unsere Investitionen werden zu ungefähr 5700 neuen Ladepunkten, 1400 Ladestationen und 57 Wasserstoff-Auffüllstationen entlang des TEN-V-Netzwerkes innerhalb der nächsten drei Jahre führen“, lässt sich EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean dazu in einer Mitteilung zitieren. Die Förderung sei Teil der Bemühungen, den „Green Deal“ in Europa umzusetzen und die Abhängigkeit des Straßenverkehrs von fossilen Kraftstoffen zu verringern. In 23 Ländern werde dank dieser EU-Förderung neue Infrastruktur für alternative Kraftstoffe entstehen.
Projekte können bis Anfang 2023 eingereicht werden
Drei der 24 Projekte werden von deutschen Koordinatoren geleitet. Das Projekt der E.ON Drive Infrastructure will mit den EU-Geldern 108 Ladepunkte für leichte Nutzfahrzeuge in Dänemark erreichten. 1050 Ladepunkte für leichte Nutzfahrzeuge sowie 82 Ladepunkte für schwere Lkw will die Ionity an 194 Standorten in 13 Ländern, darunter auch Deutschland, bauen. Unter Federführung des Ministeriums für Justiz, Europa und Verbraucherschutz von Schleswig-Holstein sollen auf der Strecke Hamburg-Oslo zwölf Wasserstoff-Auffüllstationen entstehen.
Die 21 anderen Förderprojekte werden von Koordinatoren aus Belgien (1 Projekt), Estland (1), Polen (1), Slowakei (1), den Niederlanden (4), Frankreich (6) und Italien (7) geleitet.
Gleichzeitig zur Bewilligung der gut 292 Millionen Euro Fördergelder für die 24 Lade- und Tankinfrastrukturprojekte startete die EU-Kommission einen Aufruf zur Einreichung von Projekten zur Verbesserung der TEN-V-Wege. Ziel soll es sein, die Energieeffizienz durch entsprechende neue Infrastruktur zu verbessern. Betroffen sind das Schienennetzwerk, Binnenschifffahrtsgewässer, Häfen und Straßen. Insgesamt 5,12 Milliarden Euro stehen an EU-Fördergeldern zur Verfügung. Bis zum 18. Januar 2023 können Projekte bei der EU-Kommission eingereicht werden.