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"Toter" Seemann als Pirat auf der "Arctic Sea"

24.08.2009 11:21 Uhr
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Die Verwirrungen um die Entführung der "Arctic Sea" gehen weiter: Ein bislang Totgeglaubter soll unter den Besatzungsmitgliedern wiedererkannt worden sein.

Mutmaßliche Ostsee-Piraten vermutlich vorbestrafte Kriminelle aus Estland / Verwandte erkennen Totgelaubten wieder / Medienbericht: "Arctic Sea" war nie verschwunden

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Moskau. Die von der russischen Schwarzmeerflotte auf dem finnischen Frachter „Arctic Sea“ gefassten mutmaßlichen „Ostsee-Piraten“ sind vermutlich vorbestrafte Kriminelle aus Estland. Wie die Moskauer Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ am Montag berichtete, haben mehrere Esten die „Seeräuber“ aus dem Baltikum auf den veröffentlichten Fotos wiedererkannt. Sechs der acht von Russland wegen Piraterie verhafteten Männer sollen in einem Viertel der estnischen Hauptstadt Tallinn als Nachbarn gelebt haben. Zudem sollen die meisten von ihnen wegen Drogendelikten, Körperverletzung und Diebstahl im Gefängnis gesessen haben. Russische Medien berichteten, dass unter den Verdächtigen auch ein Seemann sei, der seit drei Jahren als tot gemeldet sei, dessen Leiche nach dem Untergang eines Fischkutters 2006 aber nie gefunden worden war. Eine Familie aus der russischen Stadt Kursk südlich von Moskau habe in dem gefassten Andrej Lunew ihren Verwandten wiedererkannt. Auch die 15 befreiten russischen Seeleute werden weiter vom russischen Geheimdienst festgehalten. Die Ermittler prüfen, ob sie mit den angeblichen Piraten zusammengearbeitet haben. Nach Recherchen der „Komsomolskaja Prawda“ soll der 35 Jahre alte Alexander Bulejew die anderen Kleinkriminellen angeheuert haben, um den Frachter zu überfallen und Lösegeld zu erpressen. In ihrer Untersuchungshaft in Moskau halten die Männer allerdings an der Behauptung fest, in Wahrheit friedliche Umweltschützer zu sein, die in Seenot von der „Arctic Sea“-Besatzung gerettet worden seien. Die mutmaßlichen Piraten beteuern, mit der „Arctic Sea“-Besatzung ein „freundschaftliches Verhältnis“ gehabt zu haben. Das Boulevardblatt „Moskowski Komosomolez“ wies darauf hin, dass die Behörden bisher keine Waffen der Piraten als Beweismittel präsentiert hätten. Bericht: "Arctic Sea" war nie wirklich verschwunden Der Fall um die drei Wochen lang verschollen geglaubte „Arctic Sea“ hatte einen wohl einmaligen Einsatz von Geheimdiensten aus 20 Ländern ausgelöst. Beim Wiederauffinden des angeblich mit Holz beladenen Frachters hatte auch die NATO auf Bitten Russlands geholfen. Der Frachter war entgegen offiziellen Verlautbarungen offenbar nie wirklich verschollen. Die NATO wusste nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe) immer, wo sich der finnische Frachter befand. Man habe seinen Weg durch den Ärmelkanal, durch die Biskaya und vor der portugiesischen Küste stets verfolgt, hieß es in NATO- Kreisen auf Anfrage der "Süddeutschen Zeitung". Die russische Regierung habe jedoch von Anfang an darauf bestanden, das Problem selbst lösen. Da haben sich die NATO bewusst rausgehalten. Sonst hätte es mächtige Verwicklungen gegeben, hieß es weiter. Zur Absprache mit Moskau habe gehört, dass nur Russland die Öffentlichkeit informieren durfte. Russlands NATO- Botschafter Dmitri Rogosin hatte kürzlich eingestanden, dass in dem Fall gezielt Falschinformationen gestreut worden seien, um die Rettung der 15 russischen Seeleute an Bord nicht zu gefährden. Moskau hatte seine Schwarzmeerflotte mit mehreren Kriegsschiffen in Bewegung gesetzt, um die russischen Seeleute aus der Gewalt der Entführer zu befreien. Wegen des immensen militärischen und geheimdienstlichen Aufwands halten sich Gerüchte, an Bord der „Arctic Sea“ könnten Waffen geschmuggelt worden sein. (dpa)

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