München. Thüga untersucht, zusammen mit DBI-Gas und Umwelttechnik, die Technische Universität Bergakademie Freiberg, die Universidad Politécnica de Madrid sowie weitere Industriepartner, die sogenannte Pyrolyse, einer der aussichtsreichen Verfahren für die Erzeugung von Wasserstoff. Im Fokus stehen technische, betriebswirtschaftliche und rechtliche Fragen.
Doch vor allem im windschwachen Süden der Bundesrepublik mangelt es an erneuerbarem Strom für die Elektrolyse von grünem Wasserstoff. Eine Option bietet hier das Pyrolyseverfahren. Dabei wird Methan unter hohen Temperaturen in Wasserstoff und feste Kohlenstoffverbindungen zerlegt. In einer Machbarkeitsstudie beleuchten die Partner nun, wie die Pyrolysetechnik für eine dezentrale Wasserstofferzeugung eingesetzt werden kann.
Pilotanlage geplant
Nach erfolgreichem Abschluss der Vorstudie sind der Bau und Betrieb der Pilotanlage am Lehrstuhl Gas- und wärmetechnische Anlagen an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg mit weiteren Industriepartnern geplant.
Ein Vorteil der Pyrolyse: Sie ist an keinen speziellen Standort gebunden, lediglich Erdgas oder Biomethan muss zur Verfügung stehen. Zudem entsteht - anders als bei der Methanreformierung - kein Kohlenstoffdioxid. Der so erzeugte Wasserstoff wird in der Regel mit der Farbe "türkis" klassifiziert und zählt zu den klimaneutralen Gasen. Kommen für die Pyrolyse erneuerbarer Strom und Biomethan zum Einsatz, gilt das Label "grüner" Wasserstoff, und es wird der Atmosphäre netto sogar Kohlenstoffdioxid entzogen. Aktuell werden insbesondere in Deutschland weitere Pyrolyseverfahren entwickelt, die Müll oder Abwasser als Basis verwerten. (ste)