Rostock. Der Initiativkreis der Rostocker Wirtschaft hat die Bürgerschaft der Hansestadt zu einer Verlängerung des Konzessionsvertrages für den Warnowtunnel aufgerufen. Eine Ablehnung des entsprechenden Antrags von Bürgermeister Roland Methling (parteilos) würde die Zukunftsfähigkeit der Stadt gefährden, hieß es heute in einem offenen Brief des Kreises, dem die Handwerks-, die Industrie- und Handelskammer sowie der Unternehmerverband angehören. Am 14. Juni entscheidet die Bürgerschaft, ob die privaten Betreiber den Tunnel 50 statt 30 Jahre lang bewirtschaften dürfen, um so eine drohende Insolvenz abwenden zu können. Der Tunnel sei unverzichtbar für das Rostocker Verkehrssystem, hieß es in den Brief. Der Tunnel sichere 25 Arbeitsplätze bei der Betreibergesellschaft und entlaste in großem Maße den gesamten Innenstadtbereich der Hansestadt vom Verkehr. Außerdem habe der Tunnel eine große überregionale Bedeutung als erstes rein privat finanzierte Verkehrsprojekt in Deutschland. Ein Scheitern hätte nach Ansicht der Wirtschaft negative Signalwirkung bei Investoren und Banken hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit sowie der Fähigkeit der Stadt zum Lösen von Problemen. Auch die künftige Mittelverteilung des Bundes könne davon negativ beeinflusst werden. Schließlich könnten durch eine Ablehnung der Verlängerung auch Schadensersatzforderungen auf die Stadt zukommen und es drohe die Rückzahlung von Landes- und Bundesmittel. Bei einer Insolvenz der Betreiber müsse die Stadt die Betriebskosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro pro Jahr übernehmen, hinzu kämen Ersatzinvestitionen in Höhe von 25 Millionen Euro. Der 2003 eröffnete 790 Meter lange Tunnel kostete rund 220 Millionen Euro. Die Planer gingen von täglich 20.000 Fahrzeugen aus, erreicht wurde bislang jedoch nur knapp die Hälfte. (dpa)
Warnowtunnel: Wirtschaft fordert Konzessionsverlängerung
Drohende Insolvenz bei Tunnelbetreiber: Rostocker Bürgerschaft entscheidet über Ausdehnung der Konzession auf 50 Jahre