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VVWL kritisiert die neue Landesregierung in NRW

13.09.2010 09:12 Uhr
VVWL kritisiert die neue Landesregierung in NRW
Industrie und Transportdienstleister debattierten über Nutzfahrzeugtechnik (v. links): Johannes Röhr (Anton Röhr Möbeltransporte),Wil Helmes (Daf, verdeckt), Kurt Metz (Daimler AG), Moderator Gerd Grünig (VerkehrsRundschau), Hermann Grewer (Hermann Grewer Spedition), Rudolf Ellensohn (Iveco), Klaus Peter Röskes (Röskes Spedition) und Oliver Hey (MAN)
© Foto: VR/Michael Cordes

Röskes zeigt kein Verständnis für die ablehnende Haltung zum Testversuch mit den Lang-LKW / NFZ-Industrie: Euro VI kommt nicht vor Herbst 2011

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Münster. Mit Unverständnis hat Klaus Peter Röskes, Vorstandsmitglied des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e. V. (VVWL), auf die Ankündigung des neuen Verkehrsministers von NRW, Harry Kurt Voigtsberger, reagiert, sein Land werde nicht an dem Feldversuch der Bundesregierung zum Lang-LKW teilnehmen. Röskes zeigte sich am Samstag auf der Delegiertentagung des VVWL verwundert über die Beweggründe. Voigtsberger hatte laut Röskes eine Absage damit begründet, dass Longliner nicht gut für die Bahn seien.

"Ich kann das ideologische Schreckensmärchen, dass der LKW der Bahn das Wasser abgräbt, nicht mehr hören", sagte der Transportunternehmer. Er geht davon aus, dass angesichts des prognostizierten Güterverkehrswachstums mehr als genügend Transporte für die Schiene abfallen werden – "Longliner hin oder her". Zudem läge der vom Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) ausgearbeitete Vorschlag Wert darauf, dass neue Fahrzeugkonzepte kompatibel zu herkömmlichen Ladungsträgern seien. Höher Fahrzeuggewichte, die eine weitere Antriebsachse erforderlich machen, habe der Verband abgelehnt. "Unsere Vorschläge sind also durchaus bahnfreundlich", sagte Röskes. Er betonte, dass für die Lang-LKW europaweit einheitliche Regeln bezüglich Maße und Gewichte gelten sollten, um so einen reibungslosen Einsatz dieser Fahrzeuge in der gesamten EU zu gewährleisten. Zudem befürchtet er, dass das neu besetzte Ministerium in NRW die Idee neuer Umweltzone wieder aufnehmen könne.

Auf dem Unternehmertag, den der Verband zeitgleich mit der Delegiertentagung veranstaltete, äußerten sich verschiedene Vertreter von Nutzfahrzeugen zum Thema Euro VI. Will Helmes, Produktplaner bei Daf Trucks N. V., Eindhoven, versicherte, die LKW-Hersteller hätte sich darauf verständigt, auf der IAA nicht vorzupreschen und bereits ein Euro-VI-LKW zu präsentieren. Rudolf Ellensohn, General Manager bei Iveco Motorenforschung, stimmte Helmes zu. Er geht davon aus, dass es frühestens im Herbst 2011 solche Fahrzeuge auf dem Markt geben werde.

Hermann Grewer, Vorstandsvorsitzender des VVWL, kritisierte die Politik dafür, dass sie an der Einführung der Euro-VI-Norm festhalte. "Damit werden die Transportunternehmen gezwungen, schon wieder in neue LKW zu investieren." Aufgrund des relativ hohen CO2-Ausstoß der Euro-VI-Technologie befürchtet er, dass es nicht lange dauern werde, bis die Politik einen Euro-VI-Motor mit geringerer CO2-Belastung fordert. "Man kann uns aber doch nicht zumuten, alle zwei Jahre in neue Fahrzeuge zu investieren", sagte Grewer. Stattdessen schlug er vor, mit der Einführung von Euro-VI-Motoren solange zu warten, bis der Industrie die gewünschte CO2-Reduktion gelungen ist. (cd) 

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