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Vulkanausbruch: Erste Flüge in Deutschland betroffen

15.04.2010 11:52 Uhr
Vulkanausbruch: Erste Flüge in Deutschland betroffen
Luftverkehr in Teilen Europas geschlossen
© Foto: ddp/Thomas Lohnes

Ausbruch eines isländischen Vulkans sorgt wegen riesiegen Aschemengen für Behinderungen des Flugverkehrs in Nord- und Mitteleuropa

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Reykjavik/London/Kopenhagen/Brüssel/Frankfurt. Der Ausbruch des isländischen Eyjafjalla-Vulkans zwingt den Flugverkehr in weiten Teilen Europas in die Knie. Die Lufthansa musste zahlreiche Flüge nach Großbritannien und Skandinavien streichen. Auf der Langstrecke nach Nordamerika gebe es teilweise Verspätungen von wenigen Flugminuten, da die Rauchwolken des Vulkans südlich umflogen werden müssten. In Reykjavik hieß es, dass Transatlantikflüge aus Amerika am ehesten noch südeuropäische Länder wie Portugal erreichen könnten. Die deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hat bisher im europäischen Luftraum nur wenige Flüge streichen müssen. Abgesagt wurden alle Flüge nach London, weil der dortige Flughafen gesperrt wurde, sagte eine Sprecherin von Air Berlin am Donnerstagmittag. Das betreffe aber andere deutsche Standorte als Berlin, weil es von hier keinen Direktflug in die britische Hauptstadt gebe. In Berlin selbst sei bis 12.30 Uhr nur der Flug nach Oslo und zurück gestrichen worden, weil Norwegen seinen Luftraum nach dem Vulkanausbruch komplett geschlossen habe. Auch am Flughafen Köln/Bonn wurden Flüge gestrichen. "Insgesamt mussten wir sieben Flüge annullieren", sagte ein Pressesprecher am Donnerstag. Flüge nach Dublin, London, Manchester, Stockholm und Kopenhagen seien betroffen. "Bisher läuft der Flugverkehr für Deutschland aber normal", sagte der Flughafensprecher. "Wir können allerdings noch nicht abschätzen, ob sich das für den Raum Norden ändert." Die Lavaasche in der Luft ist gefährlich für Düsentriebwerke und beeinträchtigt die Sicht der Piloten. Am Frankfurter Flughafen sind bis jetzt 30 Starts und Landungen ausgefallen. Die Zahl werde im Tagesverlauf voraussichtlich weiter steigen, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport am Donnerstag der Finanz- Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Ausfälle würden allerdings durch Landungen umgeleiteter Flugzeuge mehr als kompensiert, die in Richtung Großbritannien oder Skandinavien unterwegs gewesen seien und dort wegen der Luftraum-Sperrung nicht hätten landen dürfen. Bei den Flugzeugen handle es sich vor allem um große Langstreckenmaschinen. Der Vulkanausbruch auf Island hat auch auf dem größten nordrhein-westfälischen Flughafen Düsseldorf International zahlreiche Ausfälle verursacht. Bisher konnten 44 Maschinen von und nach Großbritannien und Skandinavien nicht starten. Wegen der Vulkanasche wurde dort der Flugverkehr komplett lahmgelegt. Mit weiteren Beeinträchtigungen des europäischen Luftverkehrs werde gerechnet, teilte der Airport in Düsseldorf mit. Passagieren wird geraten, sich an die Fluggesellschaften zu wenden. Am Donnerstag wurden nach und nach alle Starts und Landungen in den skandinavischen Ländern und in Großbritannien einschließlich aller Londoner Flughäfen abgesagt. Auf der wichtigsten Drehscheibe des europäischen Flugverkehrs in Heathrow saßen Tausende Passagiere fest. Von 14 Uhr an beginne die Schließung über Belgien und den Niederlanden sowie über Teilen Deutschlands, sagte eine Behördensprecherin. Wenig tröstliche Mitteilungen konnten die Behörden auf Island machen, wo der Gletschervulkan am Vortag zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen ausgebrochen war. Der Krater stößt weiter eine gewaltige Säule aus Rauch und Asche in den Himmel. Der Wind treibt die Asche in östlicher Richtung auf den europäischen Kontinent zu. Die Lavaasche ist gefährlich für Düsentriebwerke und beeinträchtigt außerdem die Sicht der Piloten. Über die mögliche Dauer dieser Probleme sagte die Sprecherin der isländischen Luftfahrtbehörde Isavia, Hjördis Gudmundsdóttir, in Reykjavik: "Das wissen nur die Wettergötter. Es kann ein paar Tage dauern, aber auch ein paar Jahre." Wegen der Windrichtung kann der internationale Flugverkehr von und nach Island über den Flughafen Keflavik weiter ohne Probleme abgewickelt werden.(dpa)

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