Stuttgart - Die geplante Gebühr für Lastwagen auf Autobahnen soll nach Auffassung des Auto Clubs Europa (ACE) nicht nur dem Straßenbau zu Gute kommen. Auch Schiene und Wasserwege müssten davon profitieren. Einen Tag vor der Verabschiedung des Gesetzentwurfs zur Einführung der Lkw-Maut durch das Bundeskabinett in Berlin forderte der ACE am Dienstag in Stuttgart eine wirksame Maut. «Ziel muss sein, mehr Gütertransport auf die Schiene zu verlagern, Straßen zu entlasten und Verkehrsstaus zu minimieren», betonte der ACE. Der Verkehrsverein widersprach damit Forderungen von Industrieverbänden, die verlangt hatten, die Maut-Einnahmen sollten ausschließlich für den Straßenbau verwendet werden. «Es ist eine Illusion zu glauben, allein durch mehr Straßenbau könne der prognostizierte Zuwachs im Güterverkehr von über 60 Prozent bis zum Jahr 2015 kompensiert werden», betonte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. Ohne die Verlagerung von mehr Güterverkehr auf Schiene und Wasserwege würden künftig alle Autobahnspuren von Lkw blockiert werden. «Eine solche Entwicklung behindert Mobilität, schade der Wirtschaft und beeinträchtigt die Umwelt», sagte Hillgärtner. Weiter forderte der ACE einheitliche Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer, wirksamere Verkehrskontrollen und einen verschärften Kampf gegen Dumpinglöhne. Diese Maßnahmen seinen nötig, um Wettbewerbsverzerrungen im europäischen Speditionsgewerbe entgegen zu wirken. (dpa)