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Verband: Bahnstreik wird Straßen nicht mit Lkw verstopfen

04.10.2007 16:59 Uhr

Der Transportlogistikverband BGL rechnet bei einem Lokführerstreik im Bahngüterverkehr nicht mit zusätzlichem Lkw-Verkehr auf den Straßen.

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Frankfurt/Main. „Die Straße ist Verkehrsträger Nummer eins“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Adolf Zobel in Frankfurt. 80 Prozent des Aufkommens und 70 Prozent der Verkehrsleistung im Gütertransport würden auf der Straße erbracht, die Schiene liege nur bei etwa zehn Prozent des Aufkommens und rund 17 Prozent der Verkehrsleistung. „Bei ein paar Stunden oder ein paar Tagen Streik werden die Straßen deshalb nicht verstopfen», sagte Zobel. Eine Verlagerung von Gütertransporten von der Bahn auf die Straße sei auch nur in Einzelfällen möglich. Zudem gibt es nach Verbandsangaben nur begrenzte Lkw-Kapazitäten. „LKW sind im Moment gut ausgelastet“, sagte Zobel. Ein Spitzenbedarf könne aber noch abgedeckt werden. Bei der Handelslogistik habe die Straße den dominierenden Anteil. Deshalb würden die Regale auch bei einem längeren Streik nicht leer bleiben. In der Automobil- oder Chemieindustrie könnte ein Streik eher zu spüren sein, da hier Just-in-Time-Transporte von großer Bedeutung seien. „Punktuell können Engpässe sein, aber sicher bricht die Wirtschaft nicht zusammen“, sagte Zobel. Massengut, das nicht zeitsensibel sei, könne auch ein paar Tage im Bahnhof stehenbleiben. Problematisch sei der Abtransport aus den Seehäfen, weil dort LKW die Ladung nicht einfach übernehmen können. „Da braucht man spezielle Containerchassis, um die Behälter zu transportieren“, sagte der stellvertretende BGL-Hauptgeschäftsführer. Spezialfahrzeuge stünden europaweit nur in begrenztem Umfang zur Verfügung. Die Häfen könnten deshalb auch schon an einem Streiktag volllaufen, wenn der Abtransport per Bahn zum Stillstand komme. Auch im Kombi-Verkehr könnte es laut BGL zu Problemen kommen. „Da sind unsere Unternehmer darauf angewiesen, dass die Schiene pünktlich und termingerecht ermöglicht, den Container oder den Wechselbehälter aufzunehmen oder auch den ganzen Lastzug“, sagte Zobel. Allerdings habe der Kombi-Verkehr nur einen Marktanteil von einem Prozent der Tonnage. „Auch das bringt das Funktionieren unserer Volkswirtschaft nicht zum Erliegen“, relativierte er.

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