Hamburg. Die Umweltorganisation „Rettet den Regenwald“ hat von der Europäische Union den Verzicht auf Biokraftstoffe gefordert. In einem offenen Brief warnte sie am Freitag in Hamburg vor einem „Bioenergieboom“ zu Lasten der Ökosysteme in Lateinamerika. Während die Europäer ihre Autokultur festigten, stehe den Menschen in den südlichen Ländern immer weniger Fläche zum Anbau von Nahrung zur Verfügung, hieß es in dem Schreiben. So hätten Sojaplantagen den Lebensraum eines im Amazonasgebiet ansässigen Indianerstammes bereits halbiert. „Das Problem des Klimawandels, für das der Norden verantwortlich ist, kann nicht gelöst werden, indem in südlichen Ländern neue Probleme geschaffen werden“, sagte der Vorsitzende von „Rettet den Regenwald“, Reinhard Behrend. Um Anbaugebiete zu schaffen, werde massiv Regenwald vernichtet. Die damit einhergehenden Klimaschäden seien bei weitem größer als der Nutzen aus Biomasse. (dpa)
Umweltschützer fordern Verzicht auf Biokraftstoffe
Europäer lösen Umweltprobleme auf Kosten Lateinamerikas: Plantagen zum Anbau von Nutzpflanzen zur Biomassegewinnung vernichten Ökosysteme