Umfrage: Unternehmen sehen Standortnachteile in Deutschland

12.11.2025 08:30 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Beliebtestes Ziel für bayerische Direktinvestitionen sind bisher die USA, hier Miami
© Foto: Gebrüder Weiss/Bugno

In den kommenden Jahren wollen viele Unternehmen lieber im Ausland investieren als in Deutschland, Grund sind gravierende Standortschwächen.

Für die kommenden Jahre zeichnet sich vermehrte Abwanderung bayerischer Unternehmen ins Ausland ab. Laut einer Umfrage der bayerischen Wirtschaft unter 500 Firmen rechnet gut ein Viertel in den kommenden Jahren mit sinkender Inlandsproduktion, sieben Prozent sogar mit deren Einstellung. Auf der anderen Seite geht mehr als ein Fünftel der befragten Unternehmen (20,8 Prozent) davon aus, dass der Anteil der Firmen mit Auslandsproduktion bis 2027 steigen wird. Befragt wurden die Unternehmen von IW Consult, dem Beratungsunternehmen des Wirtschaftsforschungsinstituts IW Köln. Auftraggeber war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (VBW).

Betriebe reagiere auf Standortschwächen

Als Hauptgründe für vermehrte Investitionen im Ausland nannten die Unternehmen Kostenvorteile im Ausland und Standortschwächen im Inland. Diese Gründe sind demnach für die Firmen wichtiger als bessere Absatzmöglichkeiten oder auch die Umgehung von Einfuhrzöllen und sonstigen Exporthindernissen. „Es zeigt sich ein besorgniserregender Trend“, sagte VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. „Für unsere internationalen Wettbewerbsnachteile bezahlen wir mit der zunehmenden Deindustrialisierung einen hohen Preis.“ Beliebtestes Ziel für bayerische Direktinvestitionen sind mit einem Anteil von 27,3 Prozent bisher die USA.


"Für unsere internationalen Wettbewerbsnachteile bezahlen wir mit der zunehmenden Deindustrialisierung einen hohen Preis"

VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt


Unternehmen sehen sinkende Wettbewerbsfähigkeit

Unabhängig von der VBW-Studie hatte bereits das Ifo-Institut eine ähnlich pessimistische Unternehmensumfrage veröffentlicht: Demnach sieht über ein Drittel der deutschen Unternehmen sinkende Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit außereuropäischen Firmen. Am Mittwoch, 12. November, stellen dann die „Wirtschaftsweisen“ in Berlin ihr Jahresgutachten vor. Mit Spannung wird erwartet, wie die Ökonomen den Kurs der Bundesregierung in der Wirtschafts- und Finanzpolitik bewerten – sowie die wirtschaftlichen Aussichten. Im Frühjahr hatte der fünfköpfige Sachverständigenrat für dieses Jahr eine Stagnation und für das kommende Jahr ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von 1,0 Prozent prognostiziert.


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