Kiew. Die Ukraine plant, in den kommenden fünf bis sieben Jahren den Ausbau des Autobahnnetzes für den Schnellverkehr. Das gab der zuständige Verkehrsminister Boris Kolesnikov gestern bekannt. „Unter der Voraussetzung der Erhebung einer Kraftstoffsteuer werden in der Ukraine Hochgeschwindigkeits-Autobahnen gebaut werden", sagte Boris Kolesnikov. Der erste Autobahnabschnitt mit einer Länge von 1400 Kilometern soll quer durch die Ukraine von Krakovets nach Uspenka führen und letztlich Teil einer transnationalen Autobahn von Berlin zur russischen Stadt Rostov werden. Ebenfalls gebaut werden soll die so genannte Transdnieper-Autobahn.
Im Gegensatz zu südeuropäischen Autobahnnetzen wie beispielsweise in Italien, Frankreich oder Spanien, bei denen für die Nutzung eine Autobahnmaut zu entrichten ist, will die Ukraine dem nordeuropäischen Autobahnmodell folgen. Bei dem in Deutschland, den skandinavischen Ländern und der Schweiz zum Einsatz kommenden System ist die Nutzungsgebühr für das Autobahnnetz bereits in der Kraftstoffsteuer enthalten. „In der Ukraine gibt keinen Markt für ein Mautsystem“, so Kolesnikov. Der Minister für Infrastruktur erklärte, dass die Schnellstraßen ausschließlich staatlich betrieben werden sollen. (ak)