Hamburg . Das Beitragsaufkommen in der Transportversicherung ist im Jahr 2001 um 6,7 Prozent auf etwa 1,75 Milliarden Euro gestiegen. Allerdings haben die deutschen Transportversicherer dabei einen Verlust von 280 Millionen Euro (2000: 519 Millionen Mark) hinnehmen müssen. Als Grund nannte Franz Rudolf Golling, Vorsitzender des Transport-Fachausschusses im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die "katatrophalen Schadenquoten" in diesem Segment. Sie liegt bei 104 Prozent. Deshalb seien Beitragserhöhungen von bis zu 30 Prozent erforderlich, so Golling, zugleich Vorstand der WüBa-Versicherung (Heilbronn). Die hohen Schadenquoten seien auch dafür verantwortlich, dass immer weniger Gesellschaften noch Transporte versicherten . Wegen der noch höheren Schadensquoten in der Speditionsversicherung – laut GDV bis zu 180 Prozent – hat der Verband inzwischen ein alternatives Versicherungsmodell entwickelt, das nicht mehr den Mindestversicherungsschutz nach den Allgemeinen Deutschen Spediteursbedingungen (ADSp) aufweist (siehe auch VR 36, Seite 44). Sollte es in den heutigen Verhandlungen zwischen Versicherungswirtschaft und ADSp-Trägerverbänden zu keiner Einigung kommen, so wird das GDV-Modell ab 1. Januar marktbeherrschend sein, sagte Golling gegenüber der VerkehrsRundschau. Streitpunkt bei den ADSp ist Ziffer 29, deren Streichung wegen des darin fest geschriebenen Mindestversicherungsschutzes von den Versicherungen gefordert wird. (vr/mp)
Transportversicherungen werden bis zu 30 Prozent teurer
Wegen hoher Schadenquoten wollen immer weniger Gesellschaften Transporte versichern