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Generalsanierung der Bahnstrecken: Rechnungshof kritisiert DB-Strategie

12.06.2025 11:03 Uhr | Lesezeit: 2 min
Zug der Deutschen Bahn fährt durch Bahnhof
Anhaltende Bauarbeiten bei der Deutschen Bahn führen zur Totalsperrung kompletter Korridore
© Foto: Tim Würz/dpa/picture alliance

Der Bundesrechnungshof moniert das Konzept zur Generalsanierung von Bahnstrecken der Deutschen Bahn. Fehlende Erfolgskontrollen, explodierende Kosten und mangelnde Wirtschaftlichkeitsnachweise haben weitreichende Folgen.

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Seit der vorherigen Bundesregierung verfolgt die Deutsche Bahn die Strategie, stark genutzte Strecken komplett zu modernisieren. Statt punktueller Eingriffe setzt man auf großflächige Baumaßnahmen in einem einzigen Zeitfenster – inklusive Totalsperrung der betroffenen Korridore. Paradebeispiel ist die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Für 2025/26 ist eine ähnliche Maßnahme auf der Verbindung BerlinHamburg geplant.

Bundesrechnungshof bemängelt Strategie und Wirtschaftlichkeit

In einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags äußert der Bundesrechnungshof Zweifel an der Tragfähigkeit dieses Sanierungskonzepts. Demnach fehlen haushaltsrechtliche Grundlagen und eine belastbare Prüfung der finanziellen Auswirkungen. Besonders die hohen Investitionen im Milliardenbereich aus Bundesmitteln müssten laut Rechnungshof hinterfragt werden.

Kostenexplosion für weitere Infrastrukturprojekte vermeiden

Bei der Sanierung der Riedbahn habe das Bundesverkehrsministerium laut Rechnungshof versäumt, von der Bahn eine Erfolgskontrolle einzufordern. Ohne solche Erkenntnisse könnten wichtige "Lessons Learned" nicht für künftige Projekte genutzt werden. Der Rechnungshof fordert beim Mitteleinsatz deshalb einen Nachweis von Wirtschaftlichkeit und Effizienz.

Verschärft wird die Lage nach dem Rechnungshof durch allgemein gestiegene Baukosten. Engpässe bei Personal und Maschinen hätten zudem zu Verzögerungen geführt. Trotzdem sei die Bahn bereits in weitere Generalsanierungen eingestiegen – ohne die Ergebnisse aus der Riedbahn abzuwarten.

Empfehlung: Keine weiteren Mittel ohne Nachweis

Der Bundesrechnungshof empfiehlt dem Haushaltsausschuss des Bundestags keine weiteren Bundesmittel für künftige Generalsanierungen freizugeben – solange nicht klar belegt ist, dass diese notwendig und wirtschaftlich sind. Das Verkehrsministerium weist die Kritik in Teilen zurück, hält jedoch an der Sanierungsstrategie fest.

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