Berlin. Bei solchen „Gigalinern“ handelt es sich um gut 25 Meter lange 60-Tonner, für deren Zulassung sich vor allem Großtransporteure und der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) einsetzen. Bedenken äußerte Tiefensee auch gegen den Vorschlag, wenigstens eine gewisse Verlängerung heutiger Lastzüge zuzulassen, um Transporte wirtschaftlicher zu machen. Ablehnung erfuhr der Minister gegen sein Vorhaben, die LKW-Mautsätze künftig weiter zu staffeln, um Staus zu verringern und Hauptverkehrszeiten zu entzerren. Dann würden nur die Kosten erhöht, beklagte der Präsident des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Hermann Grewer. „Die Gütertransportzeiten können nicht ohne Rücksicht auf die belieferte Kundschaft einfach mal so geändert werden.“ ADAC-Präsident Peter Meyer warnte vor verstärktem LKW-Aufkommen in der Nacht. Die Teilnehmer der Konferenz forderten übereinstimmend ein stärkeres Ineinandergreifen der Verkehrsträger Bahn, Straße, Wasserwege und Luftverkehr. Tiefensee kündigte an, die Mittel zur Umsetzung vorrangiger Verkehrsprojekte nicht nur zu verstetigen, sondern bei zunehmender Haushaltsentlastung künftig auch zu erhöhen. Darüber sei bei der Regierungsklausur in Meseberg gesprochen worden. Außerdem denke man darüber nach, Transportwege für Güter und Personen – wo möglich – zu trennen. Dabei werde an Schienenausbauten der Bahn und Verbreiterungen von Autobahnen gedacht. Ausgangspunkt der im Juli 2006 gestarteten Mobilitätsoffensive von Bund und Wirtschaft sind Erwartungen, dass das Güterverkehrsaufkommen bis 2050 im Vergleich zu heute von 3,7 Milliarden Tonnen jährlich auf 5,5 Milliarden zunehmen werde. Anfang 2008 sollen laut Tiefensee endgültige Ergebnisse der Verzahnung von Verkehrsträgern und Logistik einschließlich von Konzepten für Flughäfen und Häfen mit verbesserter Hinterlandanbindung auf den Tisch gelegt werden.
Tiefensee und Verbände gegen Gigaliner – Mautspreizung umstritten – Transportwege trennen
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und der Automobilclub ADAC haben ihre Ablehnung von Riesen-Lastwagen bekräftigt. Er sehe sich in dieser Haltung auch durch andere Verbände bestätigt, sagte der Minister in Berlin nach einer Sitzung der „Mobilitätsoffensive Güterverkehr und Logistik“.