Berlin. Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn stehen die Signale trotz des heutigen ganztägigen Streiks im Nahverkehr wieder auf Verhandlung. Der Bahnkonzern will der Lokführergewerkschaft GDL am Montag ein neues Angebot vorlegen, kündigte Deutsche-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn am Donnerstagabend nach einem dreieinhalbstündigen Spitzengespräch in Berlin an. Er gehe davon aus, dass mit dem neuen Angebot bis Monatsende Friedenspflicht herrsche. GDL-Chef Manfred Schell stellte indes klar, dass seine Gewerkschaft nur dann auf weitere Streiks verzichten werde, wenn das Angebot der Bahn akzeptabel ausfalle. Am kommenden Montag und Dienstag werde es zunächst aber keinen Streik geben. Die Lokführergewerkschaft fordert einen eigenen Tarifvertrag für das fahrende Personal. Die Bahn hat dies bisher strikt abgelehnt. Mehdorn und Schell waren auf Einladung des Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Müller in der Bahnzentrale zusammengetroffen, um wieder Bewegung in die festgefahrenen Fronten zu bringen. Doch bereits am Nachmittag war bekannt geworden, dass der GDL-Hauptvorstand schon am Vortag einen ganztägigen Streik für Freitag von 02.00 bis 24.00 Uhr beschlossen hatte. Nach Schätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) könnte der Streiktag der Volkswirtschaft einen Schaden von bis zu 25 Millionen Euro zufügen, der Bahn allein 7 Millionen Euro. (dpa)
Tarifstreit: Mehdorn mit neuem Angebot
Lokführergewerkschaft plant vorerst keine weiteren Streiks: Deutsche-Bahn-Chef Mehdorn setzt auf weitere Verhandlungen