Frankfurt/Main. Die Deutsche Bahn hat der Lokführergewerkschaft GDL ein neues Angebot vorgelegt. Das teilte die GDL heute Mittag in Frankfurt mit, ohne Angaben zum Inhalt zu machen. Der Hauptvorstand der Gewerkschaft werde am Montag entscheiden, ob die Gewerkschaft auf Grundlage des Angebots in Verhandlungen eintrete. Nach Angaben eines GDL-Sprechers gab es heute entgegen anderslautenden Berichten keine weiteren Gespräche zwischen Vertretern der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft. Das Angebot sei schriftlich eingereicht worden. Sollten die GDL-Gremien am Montag beschließen, in Verhandlungen einzutreten, gelte wieder die Friedenspflicht. Dann würde es bis zum Abschluss der Verhandlungen keine weiteren Streiks geben. Das bisherige Angebot der Bahn enthielt 4,5 Prozent mehr Geld, 600 Euro Einmalzahlung sowie weitere Verdienstmöglichkeiten durch Mehrarbeit und Auszahlung von Überstunden. Die GDL fordert einen eigenständigen Tarifvertrag für das Fahrpersonal und Einkommensverbesserungen im zweistelligen Prozentbereich. Auch die mit der GDL konkurrierende Bahn-Gewerkschaft Transnet pocht inzwischen auf rasche Vorschläge des Konzerns zur Verbesserung der Entgeltsysteme. „Ich erwarte noch in dieser Woche entsprechende Angebote“, sagte der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen im Fernsehsender „N-TV“. „Wenn die nicht kommen, werden wir uns überlegen müssen, wie wir unsere Mitglieder mobilisieren.“ Hansen mahnte: „Alles, was mit der GDL abgeschlossen wird und andere Beschäftigte in ihrer Erwartungshaltung genauso betrifft, wird den Konflikt nur verlängern und nicht beenden.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlangte von den Tarifparteien „volle Konzentration“ auf eine Einigung. „Der Tarifkonflikt bei der Bahn darf nicht bis Weihnachten dauern“, sagte sie der Tageszeitung „Bild“. (dpa/sb)
Tarifkonflikt: Deutsche Bahn legt neues Angebot vor
Lokführer setzen Streiks vorerst aus: Entscheidung über weiteres Vorgehen am Montag