-- Anzeige --

Studie: Unterschlagen Lkw-Hersteller 50 Prozent ihrer Emissionen?

29.04.2024 10:19 Uhr | Lesezeit: 3 min
Emissionen Lkw
Eine neue Studie von Transport & Environment zeigt, dass die Emissionen der europäischen Lkw-Hersteller um 50 % höher sind als die Angaben, die sie gegenüber Investoren machen
© Foto: Artinun/ AdobeStock

Eine neue Studie zeigt, dass die Emissionen der europäischen Lkw-Hersteller um 50% höher sind als die Angaben, die sie gegenüber Investoren machen. Investoren müssen sich auf eine Offenlegungspflicht nach Scope 3 einstellen, die 2025 in Kraft tritt.

-- Anzeige --

Lkw-Hersteller unterschätzen ihre Scope-3-Emissionen

  • Die europäischen Lkw-Hersteller haben bereits damit begonnen, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen, aber bisher gab es keine gesetzliche Verpflichtung, über die indirekten Emissionen - bekannt als Scope 3 - zu berichten.
  • Die Analyse von T&E zeigt, dass Mercedes-Benz, DAF, IVECO, Renault und Volvo ihre Scope-3-Emissionen deutlich unterschätzen.
  • Nur MAN und Scania berichten ihre Scope-3-Emissionen korrekt.

Lkw-Hersteller sind eine der kohlenstoffintensivsten Investitionen

  • Gemessen an den gemeldeten Kohlendioxidemissionen pro Euro Umsatz sind die Lkw-Hersteller bereits jetzt eine kohlenstoffintensivere Investition als andere stark verschmutzende Branchen wie Öl und Stahl.
  • Der einzige Sektor, den T&E ausfindig machen konnte, dessen durchschnittliche Kohlenstoffintensität höher ist als die der Lkw-Hersteller, ist der Kohlebergbau.

Ausblick: Strengere Regulierung und Umstellung auf Elektromobilität

  • Eine neue EU-Verordnung verpflichtet die Lkw-Hersteller, verstärkt emissionsfreie Fahrzeuge zu verkaufen. Dies wird ihre Emissionen bis 2030 bereits um 29% senken.
  • Je schneller die Lkw-Hersteller auf Elektroantrieb umstellen, desto attraktiver werden sie für Investoren.

Die Studie hebt auch hervor, dass ESG-Ratings die Klimaauswirkungen von Lkw-Herstellern nicht richtig einschätzen. Die meisten Rating-Agenturen geben Lkw-Herstellern Nachhaltigkeitsbewertungen, die mit denen einiger Hersteller erneuerbarer Energien vergleichbar sind. Mercedes-Benz zum Beispiel schneidet im Bloomberg-Umwelt-Score besser ab als Siemens Gamesa, die Windturbinen-Sparte von Siemens. Das liegt vor allem daran, dass weniger als 3 Prozent des Bloomberg-Umwelt-Scores auf Scope 3 beruhen. Auch zwischen den Bewertungen der verschiedenen Anbieter besteht nur eine geringe Korrelation. Daimler ist laut Sustainalytics, einer anderen Rating-Agentur, der leistungsstärkste Lkw-Hersteller, erhält aber von den beiden anderen Anbietern (Bloomberg und S&P) mit die niedrigsten Werte. Dies schränkt die Nützlichkeit von ESG-Ratings ein, meint T&E. Was den Straßenverkehr betrifft, so spiegelt die EU-Taxonomie die tatsächliche Umweltleistung eines Lkw-Herstellers besser wider, da sie das Verhältnis von umweltfreundlichen Investitionen und Einnahmen im Zusammenhang mit emissionsfreien Lkw direkt berücksichtigt.

Die europäischen Lkw-Hersteller haben bereits damit begonnen, Nachhaltigkeitsberichte zu veröffentlichen, aber bisher gab es keine gesetzliche Verpflichtung, über die indirekten Emissionen - bekannt als Scope 3 - zu berichten. Ein durchschnittlicher Lkw verbraucht während seiner Lebensdauer 450.000 Liter Kraftstoff, was 99,8 % der gesamten Kohlenstoffbelastung eines Lkw-Herstellers ausmacht.

 

 

 

 

 

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.