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Streit um Eröffnung der neuen Frankfurter Landebahn

17.10.2011 09:37 Uhr
Streit um Eröffnung der neuen Frankfurter Landebahn
Lufthansa-Chef Christoph Franz fordert, die Eröffnung der neuen Landebahn am Frankfurter Flughafen zu verschieben 
© Foto: ddp/Martin Öser

Kurz vor der Eröffnung gibt es Zank um die neue Landebahn am Frankfurter Flughafen: Die Lufthansa will die Piste vorerst nicht in Betrieb nehmen

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Frankfurt/Main. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat die Forderung von Lufthansa-Chef Christoph Franz, die Eröffnung der neuen Landebahn zu verschieben, entschieden zurückgewiesen. Man werde die Landebahn wie geplant am kommenden Freitag in Betrieb nehmen, teilte das Unternehmen am Sonntag in Frankfurt mit. „Eine zeitliche Verschiebung der Inbetriebnahme der neuen Bahn steht für Fraport nicht zur Debatte." Auch das hessische Wirtschaftsministerium bleibt bei dem Termin: „Wir gehen davon aus, dass die Landebahn wie geplant in Betrieb genommen wird", sagte ein Sprecher.

Franz hatte mit Blick auf die jüngste Entscheidung zum Nachtflugverbot im Magazin „Der Spiegel" verlangt, die Nordwestbahn erst dann in Betrieb zu nehmen, wenn auch das Bundesverwaltungsgericht über die Nachtflugregelung entschieden hat.

Die vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) getroffene Entscheidung sei völlig unverständlich und „ein klarer Rückschlag für den Standort Deutschland", zitiert das Magazin den Manager. Man wolle gerne an dem bestehenden Status festhalten bis die Rechtsprechung eindeutig sei, begründete Lufthansa-Sprecher Klaus Walther den Vorschlag auf Anfrage.

Der VGH hatte vergangenen Dienstag ein komplettes Nachtflugverbot vom 30. Oktober an beschlossen. In der Ausbaugenehmigung hatte die Landesregierung Nachtflüge zwar auch untersagt, aber 17 Ausnahmen zugelassen. Mit der neuen Nordwestlandebahn soll die Zahl der Starts und Landungen an Deutschlands größtem Airport um 50 Prozent erhöht werden.

Der Flughafenverband ADV wies die Forderung der Lufthansa „bei allem Verständnis für die schwierige Lage" des Unternehmens zurück. „Auf eine planmäßige Eröffnung der neuen Bahn kann und darf nicht verzichtet werden", sagte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die Kapazitäten der neuen Bahn „am überlasteten Flughafen Frankfurt werden dringend benötigt".

Lufthansa-Chef Franz betonte, betroffen von dem Nachtflugverbot sei vor allem die Fracht, die sich teilweise andere Wege über ausländische Flughäfen suchen werde. „Der Preis für die neue Landebahn ist mit dem totalen Nachtflugverbot zu hoch."

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Tarek Al-Wazir, wertete die Forderung der Lufthansa unterdessen als einen „Gipfel des Irrsinns". „Das Nachtflugverbot war der Preis für den Ausbau. Wenn der Preis zu hoch ist, hätte Lufthansa sich von Anfang an gegen den Ausbau aussprechen müssen", sagte er nach Angaben einer Sprecherin.

Am Samstag hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch (beide CDU) den Ausbau des größten deutschen Flughafens verteidigt. Merkel, die bei der Eröffnung am Freitag mit einer Regierungsmaschine auf der Nordwestbahn landen will, sieht das Projekt als wesentlichen Faktor für die Zukunftsfähigkeit des größten deutschen Flughafens. Der Airport mit bisher rund 53 Millionen Passagieren im Jahr solle weiter eines der wichtigsten Drehkreuze im europäischen Luftverkehr bleiben, sagte sie in einer Video-Botschaft. (dpa) 

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