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Spritpreisbremse: Länder erhöhen Druck auf Regierung

30.03.2012 13:36 Uhr
Spritpreisbremse: Länder erhöhen Druck auf Regierung
Die Länder wollen mehr Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt
© Foto: ddp/ Joer Sarbach

Der Bundesrat hat die Bundesregierung aufgefordert, mehr für den Wettbewerb im Kraftstoffmarkt zu tun und die Einführung einer Benzinpreisbremse zu prüfen

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Berlin. Der Bundesrat hat am Freitag mit den Stimmen zahlreicher Bundesländer die Entschließung „für faire und transparente Preise bei Kraftstoffen“ verabschiedet. Darin fordert die Länderkammer die Bundesregierung auf, die Einführung einer sogenannten Preiserhöhungsbremse zu prüfen. Diese könnte vorsehen, dass die Tankstellenbetreiber ihre Preise für den nächsten Tag zu einem bestimmten Zeitpunkt einer zentralen Stelle melden müssen – etwa dem Kartellamt. Diese Preise gelten dann am Folgetag für 24 Stunden und können (je nach Modell) nur noch nach unten oder gar nicht mehr verändert werden. Bisher nutzen Österreich oder West-Australien ähnliche Systeme zur Benzinpreisregulierung.

Im Rahmen eines solchen Modells müsste eine Datenbank bei einer unabhängigen Stelle eingerichtet werden, die dann die Informationen für jeden potenziellen Nutzer frei zur Verfügung stellt. Thüringens Verkehrsminister Christian Carius (CDU), der den Antrag ins Plenum gebracht hatte, sagte: „Jeder Auto- und LKW-Fahrer kann dann in Zukunft – etwa mit einer App auf seinem Smartphone – sehen, wo gerade welcher Preis gemeldet ist und dann entscheiden, wo er tankt.“ Damit seien die täglichen Schwankungen der Kraftstoffpreise Geschichte.

Nach der Entschließung des Bundesrates ist nun Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) gefordert, in dessen Zuständigkeitsbereich eine solche Regulierung fällt. Dieser hatte sich bisher skeptisch gegenüber einer Benzinpreisbremse nach österreichischem oder west-australischen Vorbild geäußert. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte hingegen am vergangenen Wochenende via Bildzeitung den Ländervorstoß begrüßt.

Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger zeigte sich im Gespräch mit der VerkehrsRundschau trotz dieser internen schwarz-gelben Differenzen überzeugt, dass die Benzinpreisbremse über kurz oder lang kommen werde. Nun sei die Bundesregierung gefordert: „Herr Ramsauer hegt ja Sympathie für das Verfahren und hat schon Bereitschaft bekundet, verantwortlich ist aber das Wirtschaftsministerium“, betonte der SPD-Mann. Dass das Thema erst auf Druck der Länder auf die Bundesagenda komme, bedauerte er: „Bei Herrn Rösler hätte ich mir ein frühzeitigeres Handeln vorgestellt. Das Thema ist ja nicht neu, aber bisher hat der Bundeswirtschaftsminister nicht sonderlich viel unternommen. Aber vielleicht zündet ja nun das Argument ‚mehr Wettbewerb und mehr Transparenz‘ bei Herrn Rösler“, sagte Voigtsberger der VerkehrsRundschau. (tr)

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KOMMENTARE


H.Greis

02.04.2012 - 21:37 Uhr

Warum wird dann die Mineralölsteuer nicht gesenkt? Die ist über die Jahre immer weiter erhöht worden. Ach ja, dann gibt es weniger Einnahmen für unsere Regierung. Die PKW-, LKW-Steuer, und die Autobahnmaut sind ja einfach zu wenig Steuer-Einnahmen. Von den anderen Steuern erst gar nicht zu sprechen. Deswegen kann man ja nicht die Benzinsteuer reduzieren. Wo würde das hinführen?


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