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Sparpläne des Bundes bedrohen Klimaschutz in der Luftfahrt

17.01.2024 15:45 Uhr | Lesezeit: 4 min
Flugzeugsilhouette in einem dichten Laubwald
Nachhaltige Flugkraftstoffe sind für das Erreichen der Klimaziele in der Luftfahrt unerlässlich
© Foto: Petmal/GettyImages

Wenn am 18. Januar der Haushaltsausschuss des Bundestags zusammentritt, drohen zahlreiche Projekte zum Markthochlauf erneuerbarer Kraftstoffe dem finanziellen Kahlschlag zum Opfer zu fallen. Davon betroffen sind auch nachhaltige Flugkraftstoffe.

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Diese nachhaltige Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels, kurz SAF) sind für das Erreichen der Klimaziele in der Luftfahrt unerlässlich. Der en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie warnt davor, am falschen Ende zu sparen. Prof. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer en2x - Wirtschaftsverband Fuels und Energie: "Obwohl völlig klar ist, dass wir biogene und strombasierte erneuerbare Kraftstoffe brauchen, bleiben Investitionen, die den Bedarf nur annähernd decken könnten, bislang aus. Statt hier einen Schritt nach vorn zu machen, droht nun sogar ein Rückschritt." Wichtige Projekte stünden vor dem Aus. Dazu zählt etwa der Aufbau einer Produktionsanlage in Leuna, der im Rahmen der Technologie-Plattform PtL (Power-to-Liquid) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vorgesehen ist. "Das wäre nicht nur schädlich für den Klimaschutz, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland, und würde zudem ein fatales Signal an potenzielle Investoren senden."

Langfristige Förderung notwendig

Neben erneuerbarem Strom werden für das Erreichen der Klimaschutzziele auch grüne Moleküle, also klimaschonende flüssige oder gasförmige Energieträger, benötigt. In vielen Anwendungsbereichen, so etwa in der Luftfahrt und dem Schiffsverkehr, sind sie von essenzieller Bedeutung, um den Treibhausgasausstoß nachhaltig zu mindern. Künftig schreibt die EU den Einsatz von "grünem" Kerosin aus biogenen Qualitäten sowie von PtL-Treibstoffen sogar verpflichtend vor. Dem dringend erforderlichen Hochlauf im industriellen Maßstab gehen jedoch notwendige Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie erste größere Demonstrationsanlagen voraus, um noch offene technologische Fragen zu klären und Risiken zu minimieren. Dennoch plant die Bundesregierung nun genau dort den Rotstift anzusetzen.

Molekülwende noch am Anfang ihrer Lernkurve

Küchen plädiert dafür, neben der Stromwende nun endlich auch eine Molekülwende voranzubringen. "Hier muss sich grundsätzlich etwas ändern", so Küchen. "Gerade für synthetische Kraftstoffe wie PtL-SAF braucht es enorme Investitionen in neue Technologien. Quotenvorgaben und kurzfristige Förderungen führen bislang nicht dazu, dass ausreichend privates Kapital in diese Technologien fließt. Gerade für Technologien am Anfang ihrer Lernkurve ist eine Mindestinvestitionssicherheit zwingend. Das könnte zum Beispiel über Ausschreibungen geschehen, bei denen für eine gewisse Zeit eine garantierte Vergütung der produzierten Mengen abgesichert wird."

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