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Soldat erkennt mutmaßlichen Piraten vor Gericht wieder

07.02.2011 16:51 Uhr

Der mutmaßliche Pirat wurde schon einmal rund drei Wochen vor dem Überfall auf die "Taipan" von dem Soldat aufgegriffen

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Hamburg. Im Hamburger Piratenprozess hat ein niederländischer Marine-Soldat einen der mutmaßlichen Seeräuber vor Gericht wiedererkannt. Der Zeuge zeigte am Montag nach Aufforderung des Vorsitzenden auf den ältesten Angeklagten im Sitzungssaal des Landgerichts. Bei dem 49-Jährigen handele es sich um den Mann, den die niederländische Marine schon rund drei Wochen vor dem Überfall auf die "Taipan" aufgegriffen hatte. "Da bin ich mir ganz sicher", sagte der Soldat. Nach einigen Tagen war der mutmaßliche Pirat von dem Marinekommando wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Nur zwei Wochen später soll er mit neun weiteren mutmaßlichen somalischen Piraten das Hamburger Containerschiff gekapert haben.

Am 15. März 2010 sei der 49-Jährige zum ersten Mal von dem Marinekommando festgehalten worden. Damals habe er zusammen mit fünf anderen Männern in zwei Skiffs auf offener See getrieben, wegen Verdachts auf Piraterie wurden die Männer an Bord der niederländischen Fregatte "Tromp" gebracht. Nach knapp einer Woche mussten die Männer aber aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen werden. "Sie waren außer sich vor Freude", berichtete der Zeuge. Bei der Freilassung habe er dem Somalier noch mit Gesten zu verstehen geben, dass er mit der Piraterie aufhören solle. "Und er hat mir gesagt, er wird es nie wieder tun."

Doch nach nur zwei Wochen trafen sich die beiden Männer wieder, als das Einsatzkommando des 38-jährigen Soldaten am 5. April 2010 die gekaperte "Taipan" befreite. Unter den zehn mutmaßlichen Seeräubern: erneut der 49-Jährige. "Natürlich war er nicht erfreut, mich wieder zu sehen", erinnerte sich der Soldat. Als er im Gerichtssaal ohne zu Zögern auf den kahlköpfigen Angeklagten zeigt, lächelt dieser verlegen.

Für die Aussage des 38-Jährigen am Montag musste das Hamburger Gericht einige Zugeständnisse machen. So war von der niederländischen Staatsanwaltschaft zur Bedingung gemacht worden, dass der Soldat eines Sondereinsatzkommandos unkenntlich erscheinen sollte. Mit blonder Fönfrisur, Schnauzbart, Brille und stark gebräunter Haut betrat der Zeuge den Gerichtssaal. Zudem wollte er nur seinen Vornamen und sein Alter preisgeben. Begleitet wurde er von seinem Vorgesetzten und einem Juristen des Verteidigungsministeriums - eine weitere Bedingung für seine Aussage.

Insgesamt müssen sich zehn mutmaßliche somalische Piraten wegen Angriffs auf den Seeverkehr und erpresserischen Menschenraubs seit November vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Der Prozess wird am 9. Februar fortgesetzt. (dpa)

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