Dortmund. Palettenpacker müssen Produkte in unterschiedlich geformten Verpackungen möglichst Platz sparend auf dem Ladungsträger stapeln. Zudem muss der Stapel hinterher möglichst stabil sein. Für den Lebensmittelhandel haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund nun das Modul "Unit-OrderPacking (Utilities for Numerical Methods and Information Technology in Packaging and Transport Logistics) entwickelt. Die Software liefert die Daten für ein vollautomatisiertes Kommissionierungssystem der Firma Witron im oberpfälzischen Parkstein, das Paletten in einem Warenverteilzentrum entsprechend des Auftrags belädt. »Zurzeit werden die meisten Kommissionierpaletten noch von Hand zusammengestellt«, erklärt Hua Li von der IML-Abteilung Verpackungslogistik. »Unsere Aufgabe war nun, einer Software die Denkweise und Erfahrung der Kommissionierer beizubringen.« Mit Eingang des Auftrags erhält die Software die nötigen Informationen, wie Abmessungen, Geometrien, Gewicht und Tragfähigkeit der Packobjekte. Auch die Warengruppen berücksichtigt das Programm: Sie sollten auf der Palette möglichst zusammenliegen. Das spart dem Einzelhändler Wege beim späteren Einsortieren der Ware. »Die unterschiedlichen Vorgaben – etwa tragfähige Waren nach unten, wenig belastbare nach oben, Warengruppen zusammen und daraus gut zwei Meter hohe Stapel bilden – führen natürlich zu Konflikten«, sagt Li. »Wir mussten für die Software daher auch Bewertungsmaßstäbe und Prioritäten entwickeln, nach denen sie eine optimale Lösung auswählt.« Auf den Millimeter genau errechnet sie das günstigste Packmuster. Sensoren prüfen, ob an der geplanten Stelle tatsächlich Platz ist. Position und Orientierung der Objekte werden an das automatische Kommissionierungssystem übergeben. Dieses fordert die Packobjekte aus dem automatischen Lagersystem an und ein Roboterarm schichtet sie auf die Palette.
Software zum Packen von Paletten
Ein neues Softwaremodul berechnet für ein automatisches Kommissionierungssystem, wie gemischte Lieferungen am besten auf Paletten gestapelt werden.