Paris. Die französische Staatsbahn SNCF hat 30 europäischen Stückgut-Transporteuren ihre Stückgut-Tochter Sernam zum Kauf angeboten. Sie setzt damit die zentrale Auflage um, an die die EU-Kommission am 20. Oktober ihre Zustimmung zu den von Paris seit 2001 an die Bahn gezahlten öffentlichen Hilfen geknüpft hatte. Diese belaufen sich auf 503 Millionen Euro. In die Ausschreibung wurde auch die SNCF-kontrollierte Transport- und Logistikgruppe Geodis einbezogen. Deren Chef Pierre Blayau bestätigte gegenüber der Zeitung Les Echos sein Interesse an Sernam. Für eine Übernahme nannte er jedoch zwei Bedingungen: Der Kauf dürfe das Betriebsergebnis von Geodis nur „relativ“ belasten und müsse ferner den Aktionären einen Wertzuwachs bringen. Jean-Claude Michel, Vorstand der Gruppe Norbert Dentressangle, zeigte sich „überhaupt nicht interessiert“. Unklar ist, ob die Bahn den Stückguttransporteur vollständig verkaufen oder den Hauptanteil daran behalten will. Laut SNCF-Chef Louis Gallois könne Letzteres eventuell im Interesse des künftigen Partners liegen. (jb)
SNCF bietet Stückguttochter Sernam zum Kauf an
Französische Staatsbahn reagiert auf die Brüsseler Subventionsauflagen – ob das Unternehmen vollständig oder nur zu Teilen verkauft wird, ist noch unklar