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Schwergut- und Projektschifffahrt: Wachsende Transportraumnachfrage ist weltweit spürbar

15.03.2011 11:08 Uhr
Schwergut- und Projektschifffahrt: Wachsende Transportraumnachfrage ist weltweit spürbar
Treffen der Großen: Das neue Schwergutschiff "Lone" und Hamburgs neues Wahrzeichen im Hintergrund, die neue Elbphilharmonie
© Foto: Arndt

Deutsche Spezialreederei SAL profitiert von dieser Entwicklung . Weiteres Schwergutschiff in Hamburg auf den Namen „Lone“ getauft

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Hamburg. Nach der Erholung der weltweiten Containerschifffahrt verspürt auch die Schwergut- und Projektschifffahrt wieder stärkeren Rückenwind. „Wir erleben, dass es wieder verstärkt Anfragen für die Verladung von Projekt- und Schwergutteilen gibt. Das gilt im Besonderen für Ladungen mit großem Gewicht", erklärte Lars Rolner, Geschäftsführer und Mitgesellschafter der deutschen Spezialreederei „Schifffahrtskontor Altes Land" (SAL) in Steinkirchen bei Hamburg gegenüber der VerkehrsRundschau. Dabei räumte er auch ein, dass die Reederei 2010 „einen kleinen Verlust" eingefahren habe. Rolner: „Man darf dabei allerdings nicht übersehen, dass wir bis dahin sehr gute Jahre hinter uns hatten. Selbst im allgemeinen Krisenjahr 2009 standen wir noch recht gut dar." Für 2011 ist Rolner zuversichtlich, dass die Erfolgslinie der Vorjahre wieder fortgezeichnet werden kann.

Schwesterschiff „Svenja" hat die Erwartungen voll erfüllt

Neben dem Kerngeschäft, dem Transport von Industrieanlagenteilen und anderen Groß-Kolli, erlebt auch SAL eine steigende Nachfrage aus dem Wachstumsmarkt Offshore, darunter wiederum allen voran der Offshore-Windenergie. Dieser Markt solle daher in Zukunft besonders intensiv bearbeitet werden. Dabei rechnet sich die Reederei gute Chancen aus, weil sie neben dem dafür erforderlichen Know-How auch eine auf diese Ladungsteile optimal zugeschnittene Spezialschiffflotte verfügt. Diese umfasst mit der am vergangenen Freitag (11.März, Anm.d.Red.) in Hamburg erfolgten Taufe des Schwergutfrachters „Lone" einen willkommenen Zuwachs. Das Schiff entstand, wie schon das Schwesterschiff „Svenja", binnen sechs Monaten auf der Hamburger Sietas-Werft. Beide Frachter stehen für eine Gesamtinvestition von rund 120 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte in einer Kombination von Eigen- und Bankmitteln.

Rolner zufolge hat die im Dezember letzten Jahres in Dienst gestellte „Svenja" die in sie gesetzten Erwartungen bereits „voll erfüllt". Das Frachter-Duo gehört mit seiner Kranausrüstung – zwei Bordkrane von jeweils 1000 Tonnen Hebevermögen – zu den weltweit größten Schwergutfrachtern. Rolner: „In den vergangenen Jahren nahm die Zahl der Schwergutschiffe besonders im Segment zwischen 500 und 800 Tonnen Hebefähigkeit zu. Hingegen wurde der Bereich von über 1000 Tonnen weit weniger bedient." Dabei erlebe auch SAL gerade aus diesem Transportsegment besonders intensive Nachfragen vonseiten der Industrie. So wird die „Lone" auf ihrer Jungfernreise beispielsweise unter anderem Großbauteile für die Öl- und Gasindustrie nach Fernost transportieren. Darunter sind auch bis zu 1800 Tonnen schwere Reaktoren, die in Südkorea entladen werden sollen.

SAL- Flotte umfasst derzeit 16 Spezialfrachter

Zu den weiteren technischen Besonderheiten des unter deutscher Flagge fahrenden Spezialschiff-Neubaus gehört auch die Ausrüstung mit dem Dynamic Positioning System (DP) der Version 2. Grob vereinfacht handelt es sich dabei um eine satellitengestützten „Anker": Das Schiff kann damit exakt auf einer zuvor festgelegten Position gehalten werden, was für Arbeiten in der Offshore- und Gasindustrie von großer Wichtigkeit ist. Bewerkstelligt wird das durch Bugstrahlruder und zwei ausfahrbare Azimutruder. DP 2 bedeutet, dass die Systeme „redundant" (doppelt, Anm.d.Red.) ausgelegt sind, was im Falle einer Störung von Wichtigkeit ist. Nach Reedereiangaben gibt es derzeit nur vier Schiffe mit dem besonders fortschrittlichen DP 2-System.

Für künftige Aufgaben in der Offshore-Industrie arbeitet die Reederei derzeit an einem neuartigen Schiffskonzept, bestätigte Rolner. An eine größere Flottenerweiterung denkt das Unternehmen allerdings nicht. Rolner: „Wir halten eine Flotte zwischen 15 und 20 Frachtern in dem Segment, das wir bedienen, für optimal. Mit dem Neubau haben wir jetzt 16 Schiffe in Fahrt." Das Unternehmen beschäftigt gegenwärtig rund 570 Mitarbeiter und hat Niederlassungen in Fernost, den USA, Australien sowie mehreren europäischen Ländern. Zum Gesellschafterkreis gehören Rolner auch die Familie Heinrich sowie die japanische K-Line-Gruppe. (eha) 

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