Schneller laufen lassen!

Dass 2015 keine Petrotrans stattfindet, ist für die Tank- und Silobranche wenig schlimm - stattdessen trifft man sich auf der Inter-Airport. Neues gibt es trotzdem auch abseits der Flugfeldtanker. So ließ Schrader T&A Fahrzeugbau zum bewährten Unitas 2000 genannten Tanksattel den neuen Unitas 2020 folgen. Dabei blieb es laut Martin Feldhege, dem Leiter des Schrader-Werkes Ellinghaus, beim durchgängigen Zylindertank mit eingesetzter Schale, der mit niedrigem Schwerpunkt und hoher Kippstabilität punkten soll. Die stabile Vorderbau-Konstruktion im Bereich der Sattelplatte erhöht den Abstand der Gefahrguthülle zur Zugmaschine. Das hat sich bei Unfällen bewährt, da die Tankhülle nicht durch die Zugmaschine perforiert werden kann. Den Unitas 2020 konnte man gegenüber dem Vorgänger bis zu 150 Kilo abspecken und das Auslaufverhalten verbessern - beides Punkte, die auch andere Hersteller als Optimierungen angeben. Dazu kam eine Drucktankvariante. Die Gewichtsersparnis holte man laut Feldhege durch diverse Änderungen am Vorderbau, Hinterachsbereich und geänderte Schwallböden. Das schnelle und vollständige Leerlaufen soll unter anderem die Schrägstellung der vorderen Kammer optimieren. Dabei verzichtet Schrader bewusst auf eine zu starke Neigung des Tanks: Das würde dem tiefen Schwerpunkt, der möglichst hohen Sattellast und damit der Fahrstabilität - übrigens auch bei Leerfahrten - zuwiderlaufen. Ein Stockwerk tiefer optimierte man in dem Zug den Aufsattelbereich. Wo die Fünf-Tonnen-Grenze fällt Die doppelt innenliegenden Rohrleitungen machen das außenliegende Ablaufrohr überflüssig. Darum bietet der Durchschwenkbereich der Zugmaschine den größtmöglichen Freiraum. Mit dem neuen Konzept liegt ein Vierkammer-Peilstabfahrzeug mit Zugängen links und rechts laut Feldhege nun bei rund 4900 Kilogramm, ohne auf Verbundmaterialien zurückgreifen zu müssen. Neu ist auch ein Aufkleber, der auf die optimale Fahrzeugeinstellung beim Abladen hinweist. Die Kontrolle der optimalen Neigungseinstellung erfolgt bei Peilstabfahrzeugen elektronisch im Display der Peilstabelektronik. Bei neuen Fahrzeugen verwendet Schrader eine elektronische Neigungsanzeige, die bedienfreundlich direkt unter der Niveauregulierung liegt. So kann man während der Abgabe jederzeit die Neigung kontrollieren. Außerdem wanderte die Peilstabelektronik auch in Fahrzeuge mit Messanlagenausstattung oder wahlweise in Direktausläufer. Auch Details wie die Transportbehälter für Bindemittel und Reinigungsutensilien wurden geändert. Eine besonders leichte und platzsparende Absattelstütze für die Leerabsattelung vermeidet zukünftig das Anbauen des Schwenkfußes durch den Fahrer. Auch Antje Schmidt, die bei Schwarzmüller den Vertrieb steuert, erwähnt als wichtigste Änderung den optimierten Doppelkeil, um den Auslauf zu optimieren. Der reduziert laut Schmidt die Entladezeiten und löst die Restmengenproblematik. Außerdem hat auch Schwarzmüller zur Petrotrans 2014 das Leergewicht weiter optimiert. Das Gewicht ist laut Schmidt "nach wie vor aktuell und wird immer wichtiger". Entsprechend wollen die Österreicher in Sachen Gewichtseffizienz ganz nach vorn und planen dort bereits weitere Verbesserungen. Dabei verzichtet man aber wie Schrader oder Lindner & Fischer auf alternative Materialien wie Verbundmaterial. Der Erfolg scheint den Österreichern Recht zu geben: "Die Schwarzmüller-Absatzziele für Tankfahrzeuge für 2015 sind heute bereits übertroffen", freut sich Schmidt, die vor allem die Tankstellenversorgung und Bitumen als Hauptsegmente ausmacht. Neben der Produktoptimierung trägt zum Erfolg der Österreicher auch eine Änderung im Vetrieb bei. Das Thema Service und Ersatzteilverfügbarkeit bleibt im Segment essenziell. Dezidiert äußerte sich auch Stefan Lindner vom Tankhersteller Lindner & Fischer zum Thema: Dort spielt nach wie vor der Gliederzug die größte Rolle. Der Trend geht zum Dreiachs-Motorwagen mit Zweiachsanhänger, wobei der Zentralachser gerade im Verteilerverkehr immer beliebter wird. Er lässt sich besser rangieren und muss viel weniger an- und abgekuppelt werden. Als weiteren Trend nennt Lindner multifunktional einsetzbare Fahrzeuge: Der Raffinerieverkehr zur Lagerversorgung muss genauso abgedeckt werden können wie Tankstellenlieferungen und der klassische Hausbrand. Technisch entwickelt man im Detail weiter: Bei Lindner & Fischer beispielsweise werden seit dem Modelljahr 2015 alle Fahrzeuge serienmäßig mit dem eigenen CANBus-System FIS (Fahrerinformationssystem) ausgerüstet. Das ermöglicht die zentrale Überwachung und Steuerung aller wichtigen Fahrzeugfunktionen mithilfe von Multifunktionsdisplays im Armaturenschrank. Grafisch und numerisch visualisiert werden alle relevanten Daten via CANBus-Technologie auf dem Display. Funktionen wie beispielsweise Motor-Start-Stopp oder Drehzahlregulation werden mit Direktwahltasten gesteuert. Gegenüber der herkömmlichen Direktansteuerung mittels Einzelverkabelung läuft im Bus-System nur noch ein Datenkabel im Fahrzeug. Außerdem bietet FIS eine Servicefunktion, mit der Fehler in der Elektronik leicht zu lokalisieren und zu beheben sind. Bereits geliefert sind mittlerweile einige Tanksattel des Kombi-TSA. Die eignen sich aufgrund der Kombination aus Bartec-Tiger-Messanlage und Volutank-Peilstabsystem, gesteuert über einen gemeinsamen Bartec-3003-Rechner, ebenso zur Abgabe von großen Mengen mittels Schwerkraft und elektronischen Peilstäben als auch für die Abgabe von Kleinstmengen über den Vollschlauch und die Tiger-Messanlage. Den Korrosionsschutz bei den gezogenen Einheiten verbessern seit Modelljahr 2015 Achsböcke und C-Träger aus Edelstahl. Ein breites Portfolio bietet Gofa in Goch an. Laut Vertriebsmitarbeiter Michael Junker spielen auch hier die drei Hauptpunkte Gewicht, Bedienung und Service die Hauptrolle in der Weiterentwicklung. Eine Spezialität der Gocher sind auch Druckbehälter für verflüssigte Gase und Silogüter. In der Nische erfolgreich ist der Gocher Nachbar Kässbohrer, der 2015 nach eigenen Angaben Marktführer im Segment der Gülletanksattel wurde. Die Kässbohrer-Mutter Tirsan investierte zuletzt massiv in die Entwicklung und Fertigung: Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum samt Hydropulser und die KTL-Beschichtung dürften dafür sorgen, dass die Kässbohrer-Tank- und Silofahrzeuge in Sachen Gewicht und Qualität künftig noch merklich besser werden dürften. Gewicht statt Durchfluss messen Anders bei Spitzer und Willig: Bei Spitzer haben sich die Composit-Fahrzeuge mittlerweile einen festen Kundenstamm erobert, der nach anfänglicher Skepsis mittlerweile bereits Composit-Fahrzeuge nachbestellt hat. Auch die Composit-Auslauftrichter haben sich laut Marketing-Leiterin Tabea Röhrle bewährt. Das gilt auch für den seit knapp einem Jahr angebotenen Saug-/ Druck-Silo-Gefahrgut-Kippsattel, intern SK 2759 CAL Vakuum ADR genannt. Etabliert hat sich auch bei Willig die Nutzung von Kohlefaser: Die setzen die Straubinger zur Achsquerverstrebung und für die sogenannten "Wings" am Heck ein: zwei Luftleitelemente, die die Aerodynamik optimieren sollen. Die Ladung wiegt Willig jetzt auch über das Gewicht statt über den Volumenstrom. Das setzte man bei einem Vierkammeraufbau um, mit dem Altöl der Klassen 3 und 9 sowie Brems- und Kühlflüssigkeit entsorgt werden. Der brutto 17.500 Liter große Tank bietet zwei getrennte Abgabesysteme mit separaten Bodenventilsammelleitungen. Für das Onboard-Waagenmesssystem entwickelte Willig eine eigene Software, die die Gewichts- und Mengenbilanzierung pro Kammer übernimmt. Außerdem steuert sie Pumpen- und Bodenventilfreigabe sowie die Achslasten und Gesamtgewichtüberwachung. Optional bietet Willig dazu eine Online-Diagnose und Online-Updates an. Per Funk kann man die Pumpe starten und stoppen. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Silofahrzeuge www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieter* Benalu Tel.: 0 65 34-9 49 99 60 www.benalu.comBurg Tel.: +31-1 53 69 43 40 www.burg.nlEsterer Tel.: 0 56 05-80 90 www.esterer.deFeldbinder Tel.: 0 41 71-69 50 www.feldbinder.comGofa Tel.: 0 28 23-32 80 www.gofa.deHeitling Tel.: 0 54 22-60 82 40 www.heitling.deHLW Tel.: 0 25 73-9 21 20 www.hlw-fahrzeugbau.deKässbohrer Tel.: 0 28 23-9 72 10 www.kaessbohrer.comKlaeser Tel.: 0 23 66-18 70 www.klaeser.deLindner & Fischer Tel.: 0 73 45-9 61 40 www.lindner-fischer.comLkw-Lasic Tel.: 0 89-8 92 15 10 www.lkwlasic.comMagyar Tel.: +33-3 80 53 22 22 www.gmagyar.deRohr Tel.: 0 94 21-7 30 50 www.rohr-nfz.comSchrader T+A Tel.: 0 25 21-8 50 80 www.schrader-fahrzeugbau.deSchwarzmüller Tel.: +43-77 13 80 00 www.schwarzmueller.comSeka Tel.: 0 21 73-3 94 96 09 www.seka-tank.comSchwingenschlögel Tel.: +43-6 22 58 34 40 www.schwingenschloegel.atSpitzer Tel.: 0 62 61-8 00 50 www.spitzer-silo.comVan Hool Tel.: +32-34 20 20 20 www.vanhool.beVM Tarm A/S Tel.: +45-97 37 16 44 www.vmtarm.dkWillig Tel.: 0 94 21-98 80 www.willig-tankfahrzeuge.de*Auswahl wichtiger Anbieter

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