Schlag gegen das Drogenkartell

05.10.2001 16:56 Uhr

Hamburger Hafen: 514 Kilogramm Kokain gefunden

514 Kilogramm hochreines Kokain mit einem Schwarzmarktwert von rund 46 Millionen Mark (24 Millionen Euro) ist den Fahndern ins Netz gegangen. Als Musterbeispiel einer grenzüberschreitend angelegten Zusammenarbeit beschrieben Vertreter des Hamburger Zolls und der Hamburger Polizei heute auf einer Pressekonferenz den Drogenfund im größten deutschen Seehafen. Als wichtiges technisches Hilfsmittel hatte sich dabei die bereits 1996 in Betrieb genommene Containerprüfanlage (CPA) erwiesen. Die auf Röntgentechnologie arbeitende, stationäre Anlage erlaubt das Durchleuchten eines Containers, Lkw oder Trailers binnen weniger Minuten. Seit ihrer Inbetriebnahme konnte mit der CPA, der einzigen ihrer Art in Deutschland, ein "nicht eingetretener volkswirtschaftlicher Schaden" (O-Ton Zoll) in Höhe von 670 Millionen Mark verhindert werden. Die Baukosten für die CPA hatten seinerzeit 36 Millionen Mark betragen. Die Ermittlungen an dem jüngsten Fall gehen auf den Januar dieses Jahres zurück. Die italienische Drogenbekämpfungsbehörde "Gruppo Operativo Antidroga" gab danach entscheidende Tipps an das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) über das Eintreffen einer größeren, aus Kolumbien stammenden Kokain-Fracht gab. Das BKA seinerseits wandte sich an das Hamburger Landeskriminalamt (LKA). Ein aus dem venezuelanischen Hafen La Guaira stammender Seecontainer sollte über den Hafen Hamburg nach Malta weiterverschifft werden. Von der Mittelmeerinsel aus sollte die Verteilung partienweise nach Italien erfolgen. Der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe (GER) aus Zoll und Polizei in Hamburg gelang es, den Container ausfindig zu machen. Das anschließend angefertigte Röntgenbild der Box in der CPA war eindeutig: Unter Arbeitshandschuhen versteckt befand sich das in Paketen verpackte Kokain. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurde der Container nach Malta verschifft, wo er Ende Januar eintraf. Den italienischen Behörden gelang es bis heute, 17 der insgesamt 25 Haftbefehle zu vollstrecken. (vr/eha)

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