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Schenker-Chef Rodi mit Profitabilität unzufrieden

08.11.2013 09:32 Uhr
Schenker-Chef Rodi mit Profitabilität unzufrieden
Stellte sich den kritischen Fragen der VerkehrsRundschau: Schenker Deutschland-Chef Hansjörg Rodi
© Foto: Picture Alliance/dpa/Boris Roessler

Warum Hansjörg Rodi, Chef der Schenker Deutschland AG, 5,7 Prozent höhere Preise im Stückgut-Landverkehr fordert und warum er in der Kontraktlogistik wachsen will: Lesen Sie mehr im Gespräch mit der VerkehrsRundschau.

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Die Schenker Deutschland AG will zum Jahreswechsel ihre Preise im Stückgut-Landverkehr durchschnittlich um 5,7 Prozent erhöhen. Was macht Sie zuversichtlich, dass Sie gerade jetzt diese Erhöhung bei Ihren Kunden durchbringen?
Das Volumen im Herbstgeschäft im deutschen Landverkehr hat deutlich angezogen. Wir spüren, dass der Laderaum wieder knapp wird. Deshalb sehen wir jetzt ein Zeitfenster, in dem wir an der Preisschraube drehen können und müssen.

Sind Sie mit der Profitabilität von Schenker Deutschland so unzufrieden?
Wir sind mit unserer Profitabilität in der Tat nicht zufrieden, weil wir wissen, dass sie deutlich höher sein müsste. Wir halten uns für den Service, den wir bieten, für nicht angemessen bezahlt.

Ist es richtig, dass Ihre EBIT-Marge im deutschen Stückgut-Landverkehr in diesem Jahr unter 1,8 Prozent liegt?
Zur Profitabilität einzelner Sparten äußern wir uns nicht. Aber sehen Sie sich den deutschen Stückgutmarkt an: die Unternehmen haben sich immer noch nicht von der Wirtschaftskrise erholt. In diesem Jahr haben die Unternehmen erstmals das Preisniveau von 2008 wieder erreicht. Und das, obwohl seitdem in allen Bereichen jedes Jahr die Kosten gestiegen sind. Angefangen bei den Diesel- und Energiekosten bis hin zu höheren Lohn- und Gehaltskosten. Die Preise müssen also dringend steigen.

Sprich: Sie werden Ihre Preiserhöhungen an Ihre Transportpartner durchreichen?
Bessere Konditionen sind immer von dem finanziellen Spielraum abhängig, den man als Unternehmen hat. Bei höheren Ebit-Margen hätten wir natürlich mehr Raum für höhere Entgelte. Im Moment sehen wir das aber nicht.

Andererseits droht gerade im Nahverkehr ein eklatanter Fahrermangel, weil Transportbetriebe ihre Fahrer aufgrund der niedrigen Konditionen nur schlecht bezahlen können.
Diesen Fahrermangel spüren auch wir. Deshalb prüfen wir zum einen derzeit, an welchen Standorten wir fallweise im Nahverkehr in eigene Fahrzeuge und Fahrer investieren, etwa in Erfurt und in Chemnitz. Zum anderen bilden wir gemeinsam mit unseren Transportpartnern Berufskraftfahrer aus, auch um so das Berufsbild des Fahrers bei jungen Leuten wieder attraktiv zu machen.

Welche Ziele hat sich Schenker Deutschland darüber hinaus für 2014 gesetzt?
Ziel ist es in allen Bereichen – sowohl im Land-, Luft- und Seefrachtbereich weiter zu wachsen. Im Luft- und Seefrachtbereich deutlich über dem Markt – also jeweils um fünf Prozent. Im Landverkehr peilen wir 1,5 bis 2 Prozent mehr Sendungsmengen an; zu unseren Umsatzzielen möchte ich nichts sagen. Großes Wachstumspotenzial sehen wir zudem in der Kontraktlogistik. Dort streben wir über neue Kontrakte fünf bis sechs Prozent mehr Umsatz an. Potenzial sehen wir vor allem in der Konsumgüter-, Automobil- und Industriegüterbranche sowie in der High-Tech-Industrie.

Mal unter uns: Wie attraktiv ist für Schenker Deutschland überhaupt noch der Stückgut-Landverkehr?
Stückgut ist zwar kein Wachstumsmarkt, aber auf diesem Geschäft können wir bei unseren Kunden aufsetzen und diesen mehr bieten. Deshalb ist und bleibt für uns das Stückgutgeschäft attraktiv. Das ist unser Kerngeschäft – national wie international.

Wie viele Investitionen stehen 2014 in diesem Segment an?
Wir werden im kommenden Jahr hierzulande rund 50 Millionen Euro in eine neue IT für speditionelle Abwicklung investieren. Zudem haben wir in den letzten zwei Jahren für rund 50 Millionen Euro unsere Terminals modernisiert, und da stehen 2014 weitere Investitionen an.

Das Interview führte VR-Redakteurin Eva Hassa.

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