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Scandlines bekommt Zuschlag für P+S-Fähren

03.02.2014 13:05 Uhr
Fähre Scandlines
Scandlines hat für den Kauf der nicht fertiggestellten Fähren der insolventen P+S-Werft den Zuschlag erhalten
© Foto: VR/Eckhard Herbert Arndt

Der ursprüngliche Interessent ist der neue Käufer: Bereits Ende 2014 soll die erste Fähre zwischen Rostock und Gedser fahren.

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Schwerin/Stralsund. Die Großfähren auf der insolventen P+S-Werft in Stralsund gehen an die deutsch-dänische Reederei Scandlines. Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann erteilte am Freitag in Abstimmung mit den Sicherungsgläubigern den Zuschlag an die zu Scandlines gehörende Scandferries Chartering A/S. Scandlines habe das höchste Gebot abgegeben, begründete Brinkmann die Entscheidung. Scandlines kauft die bislang nicht fertiggestellten Fähren nach dpa-Informationen für 31,6 Millionen Euro und damit zu einem deutlich niedrigeren Preis als die ursprünglich veranschlagten 184 Millionen Euro. Der Kaufvertrag soll nächste Woche unterzeichnet werden und steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung des Scandlines-Aufsichtsrates.

Neben der Reederei, die 2010 die Fähren in Auftrag gegeben hatte und nach der Werften-Insolvenz im Jahr 2012 wegen Baumängeln an den Schiffen vom Vertrag zurückgetreten war, hatten die Nordic Yards in Wismar und Rostock ein Angebot abgegeben. Das Nordic-Angebot lag nach Angaben der Werft bei 30,5 Millionen Euro und war zudem verbunden mit einem Kaufangebot für die insolvente Volkswerft.

Nordic-Geschäftsführer Jürgen Wollny ließ am Freitag offen, ob es nach dem Verkauf der Fähren an einen anderen Bieter ein separates Angebot für die Werft geben wird. Die Situation ohne Fähren müsse neu bewertet werden, sagte Wollny. Nordic will die Stralsunder Volkswerft als strategischen Standort für Offshore-Projekte im Wind-, Öl- und Gasbereich erwerben und bietet dafür drei Millionen Euro.

Scandlines will die 169 Meter langen Fähren auf einer anderen Werft - möglicherweise in Hamburg oder Bremerhaven - umbauen lassen. „Wir freuen uns sehr“, sagte Scandlines-Sprecherin Anette Ustrup Svendsen über den Zuschlag. Nun seien erhebliche Umbaumaßnahmen erforderlich. Die neuen Fähren liegen mit 700 Tonnen über dem Optimal- und rund 200 Tonnen über dem Toleranzgewicht - damit könnten sie den Hafen Gedser bei Flachwasserständen nicht anlaufen. Zum Kaufpaket gehören auch das Baumaterial auf den Fähren wie die Bauzeichnungen. Land, Bund und Banken sind Sicherungsgläubiger der Fähren.

Einsatz der Fähren zwischen Rostock und Gedser

Auf welcher Werft der Umbau geschehen solle, sei noch nicht entschieden. „Wir hoffen aber, dass wir Ende 2014 bereits die erste Fähre auf der Strecke Rostock-Gedser einsetzen können“, sagte die Scandlines-Sprecherin. Die neuen Fähren sollen die veralteten Vorgängerschiffe „Kronprins Frederik“ und „Prins Joachim“ ersetzen. Das Land hofft, dass sich Scandlines für einen Umbau auf einer hiesigen Werft entscheidet. „Wir möchten die Arbeit im Land halten“, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. (dpa)

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